Im Lebenszyklus einer Extrusionsanlage kann eine Menge passieren: Teile verschleißen und müssen ersetzt werden, neue Technologien kommen auf den Markt, die Anforderungen an Produkte und Prozesse verändern sich. Anpassungen an der Anlage sind dann häufig unausweichlich
Ob dann tatsächlich nur ein einzelnes Bauteil getauscht oder die ganze Anlage modernisiert wird, hängt vom Einzelfall ab. „Kein Projekt ist wie das andere“, bestätigt Daniel Matejko, Team Leader Service Sales bei Reifenhäuser Blown Film. Und Nicolas Bröcher, Service Sales/Modifications bei Reifenhäuser Cast Sheet Coating, ergänzt: „Die Herausforderung ist, die unterschiedlichen Anforderungen in konkrete Modifikationslösungen umzusetzen.“ Gemeinsam mit dem Reifenhäuser Service-Team beraten und begleiten beide Umbau-Experten Kunden bei der Modernisierung ihrer Anlagen.
Performance verbessern
Packsa Team |
In einigen Fällen ist eine Modernisierung der Anlagentechnologie die Lösung für Performance- oder Qualitätssteigerungen wie bei einem Hersteller für Luftpolsterfolie in Spanien: Packsa Técnica SL produziert seit 1999 Schutzfolie für viele verschiedenen Anwendungen, etwa für Umzüge oder Versandverpackungen. „2011 wollten wir die Ausstoßmenge erhöhen und auf neue Qualitätsanforderungen im Markt reagieren“, erzählt Inhaber Jorge Sempere Avellán. „An diesem Punkt haben wir erstmals darüber nachgedacht, unsere Anlage zu modernisieren.“
Packsa sondierte Angebote und ersetze 2013 den alten Extruder eines anderen Herstellers schließlich durch zwei neue Extruder von Reifenhäuser. 2019 kam ein 80 mm Reifenhäuser Extruder für eine erneute Ausstoßsteigerung hinzu. „Wir haben uns für Reifenhäuser entschieden, weil wir das Unternehmen als einen der führenden Hersteller von Kunststoffextrusionsanlagen ansehen.“, sagt Sempere Avellán. „Unsere Erwartungen haben sich erfüllt: Auch nach mehr als zehn Jahren produzieren wir absolut verlässlich.“
Auf neue Anforderungen reagieren
Wegen dieser rundum positiven Erfahrung hat sich Packsa nun auch mit einer neuen Anforderung an Reifenhäuser gewandt: Das spanische Unternehmen möchte nun neben der Mono-Extrusion auch Folien im Coextrusionsverfahren herstellen. „Die Coextrusion stellt uns vor neue Herausforderungen“, sagt Sempere Avellán. Packsa plant damit die Bandbreite der zu verarbeitenden Produkte auszuweiten, beispielsweise Folie mit geringerem Gewicht bei gleichen Eigenschaften herstellen und mehr Rezyklat zu verarbeiten. „Das ist kein Standard-Umbau“, sagt Broecher. „Wir führen deshalb viele Gespräche mit Packsa zu den Anforderungen, auch gemeinsam mit unserem spanischen Vetreter, Jon Calleja. Außerdem haben wir bereits erste Versuche zu den gewünschten Coexverbunden in unserem Reifenhäuser Technikum in Troisdorf durchgeführt.“
Gerade wenn sich Kunden – wie in diesem Fall - mit neuen Anforderungen an das Service-Team wenden, entsteht die Lösung häufig im engen Zusammenspiel zwischen Kunde und Maschinenbauer. „Wir kennen unsere Anlagen sehr gut und haben alle Kompetenzen für einen Umbau im Haus – von der Konstruktion, über die Fertigung bis zur Installation beim Kunden“, betont Broecher. „Die Kunden bringen jede Menge Erfahrung und Wissen zu ihren Produkten mit. Gemeinsam finden wir einen Weg“.