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KUNSTSTOFF-DIA(hr)LOG® von AKRO-PLASTIC: Quo Vadis – Automobilindustrie?

KUNSTSTOFF-DIA(hr)LOG® von AKRO-PLASTIC: Quo Vadis – Automobilindustrie?

Artikel

Die AKRO-PLASTIC GmbH, Spezialist für innovative und anwendungsorientierte Kunststoffcompounds, lud am 9. und 10. Mai 2017 zum elften KUNSTSTOFF-DIA(hr)LOG® ins rheinland-pfälzische Niederzissen. Unter dem Motto „Quo Vadis – Automobilindustrie?" begrüßte das Unternehmen auch in diesem Jahr wieder viele nationale und internationale Gäste in seinem Werk.

Andreas Stuber, Geschäftsführer der AKRO-PLASTIC, zeigte nach seiner Begrüßung anschaulich die Entwicklung der Firma in den letzten Jahren auf. Das Unternehmen hat mittlerweile vier Produktionsstandorte weltweit. In Niederzissen betreibt die AKRO-PLASTIC zwei Standorte, denn die Produktion von Masterbatches erfolgt in der Zweigniederlassung AF-COLOR. Der Compoundeur hat zudem eine Fertigung in China ebenso wie in Brasilien und somit eine weltweite Fertigungskapazität von mehr als 100.000 Tonnen/Jahr mit identischer Fertigungstechnologie. Beachtenswert ist dabei auch die auf > 29 % stetig gestiegene Innovationsrate.

Die interessanten und zu angeregten Diskussionen einladenden Themen drehten sich alle darum, wie es mit der Automobilindustrie in der Zukunft weiter gehen wird und welchen Beitrag die Kunststoffindustrie hierzu leisten kann und wird. Eines hat sich dabei als sicher herausgestellt: die Automobilindustrie befindet sich im Umbruch, denn die drei Hauptsäulen in diesem Bereich fallen weg, wie Prof. Dr. Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management erläuterte. Dies ist zum einen der Verbrennungsmotor, der in der Zukunft immer mehr vom Elektromotor abgelöst wird. Zudem ist der Besitz eines Fahrzeugs bereits heute nicht mehr für jeden erstrebenswert und Konzepte wie das Carsharing, die rein auf die Nutzung ausgelegt sind, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Nicht zuletzt gehört das Fahren selbst bald der Vergangenheit an, denn autonome Systeme erobern nach und nach diese Industrie.

Bisher haben die OEMs die Spielregeln dieses Marktes bestimmt, doch jetzt wird das Thema Mobilität auch von anderen Unternehmen, mehrheitlich aus dem Bereich „Big Data" betrachtet und diese sind ebenbürtige, finanzstarke Partner. „Es sind nicht die Stärksten, die überleben, nicht die Intelligentesten, sondern die, die am schnellsten auf Veränderungen reagieren können", schloss Prof. Dr. Bratzel frei nach Darwin seinen Vortrag ab.

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Präsentation der Plasma-SealTight®-Technologie

Die Adaption neuer Einflussgrößen scheint daher unausweichlich. Darauf zielte dann auch der nächste Themenblock ab. Zunächst stellte Edgar Düvel aus dem Hause Plasmatreat GmbH, welches mit der AKRO-PLASTIC eine Systempartnerschaft in Sachen Hybridtechnologie eingegangen ist, die Plasma-SealTight®-Technologie von Seiten des Herstellers der Plasmaanlagen vor. Hierbei unterschied er in die beiden wichtigsten Anwendungsbereiche Composite-Technologie sowie Sealing-Technologie, für die das Verfahren geeignet ist. „Versuche sind immer notwendig, um die optimale Festigkeit und Dichtigkeit im Hybridverbund zu erreichen", so Düvel. Im Anschluss erläuterte Thilo Stier, Bereichsleiter Innovation und Vertrieb den Anteil der Niederzissener an der Entwicklung. Er stellte anhand ausgewählter Versuchsergebnisse die kunststofftechnischen Aspekte der Kooperation beider Unternehmen heraus. Bevor die Besucher die Gelegenheit hatten, das Verfahren im hauseigenen Competence-Center live zu sehen, ging er noch kurz auf die neuesten Materialentwicklungstrends ein.

Am nächsten Morgen referierte Herr Dr. Philippe Tonneguzzo von der französischen Plastivaloire zu dem klassischen Zukunftsthema in Sachen Kunststoffe im Automobilbau: dem Leichtbau. Er zeigte dabei anschaulich auf, wie sich der Kunststoff zukünftig weiter auf diese Einflussgröße einstellt und vorantreibt. Und dies eigentlich unabhängig vom Motoren- und Mobilitätskonzept.

Herr Auerswald aus dem Hause Frimo Technology GmbH führte die Zuhörer danach in das Thema Fügetechnik mittels verschiedener Schweißverfahren ein. Das Verbinden von Teilen wird auch in Zukunft gebraucht werden. Die Anforderungen hinsichtlich Qualität, Werkstoff, usw. werden jedoch höher werden, doch die Lösungen liegen bereits vor und werden weiterentwickelt.

Zum gleichen Themenblock, der Verbindung von zwei Werkstoffen, und hier ganz speziellen Werkstoffen im Bereich Leichtbau, stellte Herr Dieter Kittel aus dem Hause Ejot GmbH & Co. KG mit dem Thermischen Stoff-Schluss-Dom (TSSD®) ein ausgereiftes System vor, welches flexible einsetzbar ist. Beide Vorträge zeigten Lösungen für die Automobilindustrie auf, die dort gefordert sind, um die Zukunft abzusichern – egal wohin diese geht.

Im letzten Vortrag wurde sich dem Thema E-Mobilität von Seiten der Produktionsstraßen genähert, denn auch in diesem Feld bietet Kunststoff Lösungen. Herr Johannes Strasser aus dem Hause Festo AG & Co. KG betonte hier besonders den Einfluss asiatischer Batteriehersteller als die neuen wichtigsten Zulieferer in der Automobilindustrie. Kunststoffe helfen seinem Unternehmen zudem dabei, eine signifikante Reduktion der Herstellkosten zu erreichen.

Die Frage „Quo Vadis Automobilindustrie?" konnte auch am Ende der Tagung nicht eindeutig beantwortet werden. Allerdings stellte sich die Frage „Quo Vadis Kunststoffindustrie?" nicht, denn es wurde hier deutlich, dass in allen diskutierten Bereichen Lösungen in Kunststoff vorhanden sind oder gerade entwickelt werden. „Wir befinden uns in einer spannenden Zeit, die wir mitgestalten können, da wir alle bereits im Vorfeld sehr aktiv waren", schloss Leander Bergmann die Veranstaltung.
Er kündigte den nächsten DIA(hr)LOG bereits für den 15. und 16. Mai 2018 an.

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