Recycling von HDPE – (un)möglich?
Heutzutage ist das Recycling von PET in Europa und vielen anderen Regionen weit verbreitet. Bei HDPE ist das etwas anders: Die chemische Zusammensetzung des Kunststoffs wird auf den jeweiligen Inhalt der Flasche abgestimmt – Verpackungen für aggressive Reinigungsmittel benötigen mehr Zusatzstoffe als Milchflaschen, die im besten Fall ganz ohne Modifizierungen auskommen.
In den meisten Ländern geht das Recycling von HDPE zwangsläufig mit einem Qualitätsverlust und der Vermischung von lebensmitteltauglichem und nichtlebensmitteltauglichen HDPE einher – daher kann das Rezyclat nicht für Anwendungen genutzt werden, die eine hohe Qualität erfordern oder gewisse Lebensmittelstandards einhalten sollen. Nicht so in Großbritannien. Obwohl das Land den gleichen Schwierigkeiten wie andere Länder bei der Entwicklung eines effizienten, endkundenfreundlichen Recyclingzyklus gegenüber steht, ist das Recycling von Milchflaschen eine immer weiter wachsende Erfolgsgeschichte.
Bereits 2008 beschloss die britische Regierung, einen geschlossenen Recyclingkreislauf für Milchflaschen aus lebensmitteltauglichem HDPE anzustreben. In den meisten Gegenden werden die Milchflaschen einfach mit anderen Haushaltsabfällen entsorgt und anschließend nach Form und Größe sortiert. Dank diesem sortenreinen Recycling von Milchflaschen hat das britische rHDPE eine exzellente Qualität und wird daher allen Anforderungen für die Verwendung im Lebensmittelbereich gerecht.
Heute liegt die Recyclingrate von HDPE-Milchflaschen in Großbritannien zwischen 15 und 40 Prozent, mit einem Output von ca. 26.000 Tonnen recyceltem lebensmitteltauglichen Polymer, das wieder zu Milchflaschen verarbeitet wird. Es gibt verschiedene Initiativen und Investitionen für die weitere Erhöhung der Recyclingrate und des Outputs.
Die nachhaltigste Milchverpackung
Dieser etablierte Kreislaufstrom von lebensmitteltauglichem HDPE-Material, der in Großbritannien gut angenommen wird, bot ALPLA eine einmalige Möglichkeit: nach einem Jahrzehnt voller Bemühungen, Verpackungen aus recyceltem Material zu entwickeln und etablieren, konnte nun eine Mindestquote für den Anteil von Rezclat in einem bestimmten Produkttyp eingeführt werden.
Malcom Finch, Regional Business Manager & Company Director von ALPLA UK, betont: „Mit einem Minimum von 30 Prozent rHDPE in unseren Milch- und Saftflaschen sind wir definitiv Spitzenreiter – nicht nur unter den Verpackungsherstellern in Großbritannien, sondern auch im globalen Netzwerk von ALPLA. Mein Team und ich haben hart dafür gearbeitet und sind nun natürlich sehr stolz.“ Dank kontinuierlicher Investitionen in das Recycling von lebensmitteltauglichem rHDPE stehen die Chancen gut, dass der Mindestanteil von recyceltem Material in Flaschen von ALPLA in naher Zukunft noch weiter erhöht werden kann.
Aber es gibt noch mehr über die Errungenschaften von ALPLA auf dem britischen HDPE-Flaschen-Markt zu berichten. Schon auf die Tatsache, dass diese Flaschen zu mindestens 30 Prozent und zu bis zu 40 Prozent aus rHDPE bestehen, kann man stolz sein. Viele von ihnen werden intern, direkt in der Fabrik des Kunden, hergestellt. Dies senkt die Umweltauswirkungen erheblich –Sekundärverpackungen, Transport und damit auch CO2-Emissionen werden vermieden.
HDPE bietet noch einen weiteren großen Vorteil: Bei den meisten Anwendungen kann die Flasche aus natürlichem HDPE hergestellt werden. Dies bedeutet: keine Zusatzstoffe, keine Farbstoffe, keine Beeinträchtigung der Recyclingfähigkeit. Wenn die Wahl des Abfüllers dann noch auf eine der leichtesten Flaschen von ALPLA fällt – wie auf die EcoBottle mit Griff, die in der 1-Liter-Größe nur 21,5 Gramm und in der 2,275-Liter-Größe 33 Gramm wiegt – kann kein anderer Verpackungsproduzent mit ALPLA mithalten.