Die Experten Steffen Hoffmann (links) und Stefan Hopf stellen Dämmplatten im Polyurethan-Technikum von Covestro in Leverkusen her (Foto: ©Covestro) |
Im Industrie- und Gewerbebau, in öffentlichen Einrichtungen sowie Logistikbauten wird es künftig neben der Wirtschaftlichkeit immer mehr auf Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und die Einhaltung von Klimaschutzzielen ankommen. Diese und weitere Herausforderungen sind Thema des diesjährigen industrieBAU-Tags zu Trends und Zukunftsthemen im Industriebau, den die Zeitschrift industrieBAU am 27. September im Kasino Hotel im Chempark Leverkusen veranstaltet.
Polyurethan (PU)-Hartschaum ist ein sehr leistungsstarker Dämmstoff und ideal dazu geeignet, Energieverbrauch und CO2-Emissionen von Gebäuden zu senken und fossile Ressourcen zu schonen. In deutschen Industrie- und Gewerbegebäuden aus Metall-Verbund-Elementen (MVE) hat der Dämmstoff inzwischen einen Marktanteil von rund 80 Prozent. Covestro unterstützt die Veranstaltung mit einem Vortrag sowie als Platin-Sponsor und lädt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem Besuch seines Technikums für Polyurethan-Bauprodukte ein.
Nachhaltiger Dämmstoff für Industrie- und Gewerbebauten
MVEs sind Sandwich-Platten, die aus zwei metallischen Deckschichten und einem Kern aus PU- oder noch brandbeständigerem Polyisocyanurat (PIR)-Hartschaum bestehen. „Sie werden seit vielen Jahren für die großflächige und effiziente Wärmedämmung von Industrie- und Gewerbebauten eingesetzt und ermöglichen einen schnellen, modularen und kostengünstigen Aufbau der Gebäude", sagt Stefanie Rau, Marketingmanagerin für die Baubranche in der Region Europa, Nahost und Afrika.
Daneben wird PU-Hartschaum in Dämmplatten verwendet. Sie haben flexible Deckschichten und werden zur Dämmung von Steil- und Flachdächern und Böden sowie von internen und externen Wänden verwendet. „In der Flachdachanwendung gewinnen sie immer größere Marktanteile, was durch ihre hohe Druckfestigkeit, Wasserbeständigkeit und somit niedrige Wartungskosten begründet ist", erläutert Stefanie Rau. Beide Produkte werden nach einem kontinuierlichen Verfahren auf Doppelbandanlagen gefertigt.
Covestro – ein Pionier für alternative Rohstoffe
Für eine noch nachhaltigere Wärmedämmung von Gebäuden nutzt Covestro jetzt auch alternative Rohstoffe für seine Produktion, auch um die eigene Abhängigkeit von fossilen Ressourcen zu verringern. Zurzeit arbeitet das Unternehmen intensiv an einem CO2-basierten Rohstoff für PU-Hartschaum.
Darüber hinaus hat Covestro zusammen mit Partnern eine einzigartige Methode entwickelt, um das chemische Schlüsselprodukt Anilin aus pflanzlichen Rohstoffen zu gewinnen. Aus diesem Bio-Anilin könnte künftig MDI hergestellt werden – ein weiterer wichtiger Rohstoff für PU-Hartschaum.
Dr.-Ing. Hubert Ehbing und Stefan Hopf prüfen die Schaumqualität einer Polyurethan-Dämmplatte (Foto: ©Covestro) |
Modernes Technikum
Um Kunden bei der Ausrichtung ihrer Produktion auf aktuelle Marktanforderungen noch besser unterstützen zu können, hat Covestro vor wenigen Jahren ein modernes Technikum für die industrienahe Herstellung von Polyurethanschäumen eingerichtet. Darin befinden sich unter anderem kontinuierlich arbeitende Anlagen zur Fertigung von Dämmplatten sowie von Sandwich-Panel-Elementen, wie sie für großflächige Dämmlösungen im Industriebau genutzt werden. Ziel ist es, im Einklang mit Kundenwünschen und Markttrends die Dämmwirkung und Brandbeständigkeit dieser Produkte weiter zu verbessern.
Digitalisierung sorgt für mehr Effizienz
Die Digitalisierung eröffnet viele Möglichkeiten für die Bauindustrie und die zugehörige Wertschöpfungskette, um die Produktivität zu steigern, Prozesse effizienter zu gestalten und die Nachhaltigkeit zu fördern. Covestro betreibt ein umfassendes strategisches Programm, das auf drei Dimensionen basiert – digitale Prozesse im operativen Geschäft, digitale Kundenerfahrung sowie neue, digitale Geschäftsmodelle.
Die Umsetzung des Programms beginnt für Covestro bei einem effizienteren Betrieb der eigenen Produktion und reicht über eine umfassende digitale Ansprache von Geschäftskunden bis zum Aufbau einer innovativen Chemie-Handelsplattform, die zurzeit getestet wird. Bei den neuen Geschäftsmodellen sind besonders die „digitalen technischen Services" wichtig, um die Produktion beim Kunden noch effizienter zu gestalten.
Über das Unternehmen
Mit einem Umsatz von 14,1 Milliarden Euro im Jahr 2017 gehört Covestro zu den weltweit größten Polymer-Unternehmen. Geschäftsschwerpunkte sind die Herstellung von Hightech-Polymerwerkstoffen und die Entwicklung innovativer Lösungen für Produkte, die in vielen Bereichen des täglichen Lebens Verwendung finden. Die wichtigsten Abnehmerbranchen sind die Automobilindustrie, die Bauwirtschaft, die Holzverarbeitungs- und Möbelindustrie sowie der Elektro-und Elektroniksektor. Hinzu kommen Bereiche wie Sport und Freizeit, Kosmetik, Gesundheit sowie die Chemieindustrie selbst. Covestro produziert an 30 Standorten weltweit und beschäftigt per Ende 2017 rund 16.200 Mitarbeiter (umgerechnet auf Vollzeitstellen).