Gemeinschaftsprojekt zur Produktion von Polyamiden mit kohlenstoffarmem Wasserstoff
Erstmals in Frankreich entsteht im Rahmen dieses ‚HyDom‘ Projekts eine großtechnische Anlage mit einer Leistung von 85 Megawatt zur Produktion von Wasserstoff mittels Wasserelektrolyse. Die Anlage ist für eine jährliche Produktionskapazität von 11.000 Tonnen kohlenstoffarmen Wasserstoffs ausgelegt und wird mit dem in Frankreich verfügbaren, kohlenstoffarmen Strom-Mix versorgt. Ab 2027 soll sie 100 % des jährlichen Energiebedarfs zur Produktion von Hexamethylendiamin decken, einer Hauptkomponente in der Fertigung von Polyamid.
Letztendlich wird das Projekt den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) um jährlich 84 Kilotonnen reduzieren. Hexamethylendiamin und die damit gefertigten, langlebigen und kohlenstoffarmen Polyamide werden für vielfältige Anwendungen in bedeutenden Industriezweigen eingesetzt, wie im Fahrzeugbau, in der Elektronik und in der Heizungs- und Kältetechnik.
Das Projekt gilt als ein großer Schritt hin zur Decarbonisierung von Industriestandorten, die grauen, also aus fossilen Energieträgern hergestellten Wasserstoff nutzen. Der Standort im Vallée de la Chimie mit Zugang zu Hauptverkehrswegen schafft Möglichkeiten zum Aufbau eines umfassenderen Wasserstoff-Ökosystems.
Die erste Projektphase sieht vor, die technische Konzeption zu entwickeln und sicherzustellen sowie die kohlenstoffarme Wasserstoffproduktion in den größeren Produktionsprozess für Hexamethylendiamin zu integrieren.
Die leistungsstarke Dimension der künftigen Anlage zur elektrolytischen Wasserstoffproduktion erfordert eine problemlose Anbindung an die Energieversorgung. Um diese sicherzustellen, wird das HyDom-Projekt in enger Kooperation mit dem Réseau de Transport d'Électricité (RTE) entwickelt, einer Organisation, die das Stromübertragungsnetz in Frankreich betreibt. Als strategisches Vorrangprojekt für eine kohlenstoffneutrale Industrie und für den Investitionsplan ‚France 2030‘ genießt HyDom die Unterstützung der französischen Regierung und wurde zur öffentlichen Förderung bei der Europäischen Kommission angemeldet.
„Im Einklang mit den im Investitionsplan ‚France 2030‘ fixierten Zielen für eine robuste und decarbonisierte Industrie sind wir stolz darauf, große Wasserstoffverbraucher in ihren Decarbonisierungsanstrengungen zu unterstützen“, sagt Christelle Rouillé, CEO von Hynamics. „Der Umfang des gemeinsam mit DOMO Chemicals gestarteten Projekts spiegelt die Expertise von Hynamics in der Entwicklung industrieller Vorhaben zur elektrolytischen Wasserstoffproduktion wider, die einen starken Beitrag zur Umweltentlastung leisten können. Indem HyDOM die bestehende Anlage ersetzt, die aktuell noch Wasserstoff aus Erdgas erzeugt, verkörpert unser Projekt einen bedeutenden Schritt hin zu industrieller Eigenständigkeit und zum Erreichen unserer Klimaziele.“
„Die Reduzierung der CO2-Emissionen ist nach wie vor eine der großen Herausforderungen der Industrie, und unsere kohlenstoffarmen Lösungen sind darauf ausgerichtet, unsere Kunden bei der Umsetzung ihrer eigenen Ziele zur CO2-Abgasminderung zu unterstützen“, ergänzt Yves Bonte, CEO von DOMO Chemicals. “Durch diese gemeinschaftliche Investition in eine kohlenstoffarme Wasserstoffanlage zur Ablösung der bestehenden erdgasbasierten Produktionseinheit entsteht im Großraum Lyon die erste Wasserstoffinfrastruktur. Die strategische Partnerschaft mit Hynamics wird uns – und hoffentlich dem gesamten Ökosystem im Vallée de la Chimie – dabei helfen, die für 2030 avisierten, ehrgeizigen Ziele zur Decarbonisierung und zur Nutzung erneuerbarer Energien zu erreichen, während wir uns auf die Lieferung kundenorientierter Lösungen konzentrieren.”