Neuer Messerflügel minimiert Staubanteil in PVC-Granulat
Zweistufige Aufbereitungsanlage Kombiplast KP von Coperion, die mit der Exzentrischen Granulierung EGR und dem neuen, zum Patent angemeldeten Messerflügel ausgestattet ist |
Als zentrale Komponente der Exzentrischen Granuliersysteme (EGR) von Coperion ermöglicht ein neuartiger Messerflügel die Herstellung von extrem staubarmen PVC-Granulaten für die Kabelherstellung. Direkt auf der Lochplatte der EGR rotierend und mit ebenfalls optimierten Granuliermessern bestückt, schneidet dieser zum Patent angemeldete Flügel temperatur- und scherempfindliche Kunststoffe besonders glatt und schonend. Dadurch wird die Qualität und Weiterverarbeitbarkeit der so erzeugten Granulate im Vergleich zu bisher verfügbaren Konstruktionen deutlich verbessert. Coperion zeigt die neuen Messerflügel erstmals auf der Wire 2018, die vom 16. bis 20. April in Düsseldorf stattfindet, auf Stand 14A05 in Halle 14.
Um diesen Fortschritt zu erreichen, hat Coperion eine spezielle Metalllegierung und Konstruktion für die Herstellung sowohl der neuen Flügel als auch der darauf montierten Messer spezifiziert. Dank dieser technischen Optimierung liegen die Messer nun im Betrieb besonders gleichmäßig an der Lochplatte an. Das Ergebnis ist eine sehr hohe Schnittqualität als Basis für die angestrebte erhebliche Verringerung der Feinanteile im Granulat.
Anders als bei herkömmlichen Messerflügeln (links) minimiert der neue EGR-Messerflügel von Coperion den Staubanteil im PVC-Granulat deutlich (rechts).
Feinanteile bis an die Nachweisgrenze reduziert
Anders als bei herkömmlichen Messerflügeln (links) minimiert der neue EGR-Messerflügel von Coperion den Staubanteil im PVC-Granulat deutlich (rechts) |
Grundsätzlich hängt das Auftreten solcher Feinanteile maßgeblich von der verwendeten PVC-Rezeptur sowie der zum Erreichen einer bestimmten Granulatlänge erforderlichen Drehzahl des Messerarms ab. In der Praxis lässt sich ihre Menge durch Justieren der Messerklingen reduzieren, jedoch meist nicht vollständig vermeiden. Wenn sich diese Feinanteile während der pneumatischen Förderung der Granulate ablösen, bewirkt dies neben einem vermehrten Produktausschuss auch eine erhebliche Verunreinigung der Förderrohre und des Kühlers. Diese müssen dann mit zum Teil erheblichem Arbeits- und Zeitaufwand gereinigt werden, um Kontaminationen bei anschließenden Produktwechseln sicher zu vermeiden.
Dem gegenüber ermöglicht die neue, in umfangreichen Simulationen und Versuchen thermomechanisch optimierte Messerflügel-Messer-Kombination von Coperion eine Reduzierung des Feinanteils bis nahezu an die Nachweisgrenze, und dies über die gesamte getestete Bandbreite an Durchsätzen und Schneiddrehzahlen. Derzeit bewährt sich der neue EGR-Messerflügel in Pilotanwendungen bei Kunden.
Bewährte und zuverlässige Compoundier- und Granuliertechnologie
Coperion hat die Exzentrische Granulierung EGR speziell für den Betrieb zusammen mit seinen zweistufigen Aufbereitungsanlagen des Typs Kombiplast KP entwickelt. Durch die Kombination eines Doppelschneckenextruders des Typs ZSK mit einer einwelligen Austragsschnecke des Typs ES-A sichern diese den sanften Aufbau des Drucks, den scherempfindliche Compounds erfordern, wenn sie durch die Lochplatte der EGR gedrückt werden. Das Ergebnis ist eine zuverlässige, bewährte Technologie für das schonende und wirtschaftliche Aufbereiten und Granulieren von Hart- und Weich-PVC- sowie von HFFR-Rezepturen oder Kabelcompounds auf Elastomerbasis. Dabei nutzt Coperion seine jahrzehntelange Erfahrung in der Konzeption und im Bau kompletter Anlagen für die Verarbeitung temperatur- und scherempfindlicher Stoffe – von der Materialaufgabe über die Förderung, Dosierung, Dryblend-Herstellung, Compoundierung und Granulatkühlung bis zum Speichern und Abfüllen.