Der Werkstoff CERAMIN wird auf Polypropylen-Basis hergestellt und ist schadstofffrei, außerdem zu 100 Prozent recycelbar und wird mit Rezyklaten produziert. Die robusten, langlebigen Bodenbeläge auf CERAMIN-Basis bieten alle Vorteile eines Kunststoffbodens sowohl für Privathaushalte als auch für öffentliche Bauten und Gewerbeobjekte. Die Böden sind dimensionsstabil, abrieb- und wasserfest, fußwarm und UV-Lichtbeständig.
Bisherige Kunststoffböden auf Basis von Weich-PVC weisen den Nachteil einer schlechten Rezyklierfähigkeit auf und stehen teilweise aufgrund umweltbelastender Inhaltsstoffe wie Chlor, Stabilisatoren, Phthalaten und anderer Weichmacher in der Kritik. Deshalb entwickelte die CLASSEN Gruppe mit CERAMIN einen Werkstoff für die Trägerplatten PVC-freier Bodenbeläge. Im Einzelnen bestehen die CERAMIN-Platten zu 60 Prozent aus einem natürlichen, mineralischen Füllstoff, zu 39 Prozent aus Polymeren auf Basis von Polypropylen und zu einem Prozent aus umwelt- und gesundheitsverträglichen Additiven. Die Trägerplatten erhalten bei den Kunststoffböden von CLASSEN noch eine Unterschutzschicht sowie eine Primer- und Dekorschicht mit Soft-Touch-Oberflächenschicht für das angenehme Fußgefühl.
Selbstverständlich kommt es bei der Herstellung der Hauptkomponente, also der zwei bis fünf Millimeter dicken Platte, darauf an, dass diese absolut plan ist, eine saubere, wellenfreie Oberfläche aufweist und engste Stärketoleranzen erfüllt. Dies ist sowohl für die Weiterverarbeitung als auch für die spätere Anwendung als Fußbodenbelag wichtig. Für die ideale Qualität der hochgefüllten CERAMIN-Platte sorgt in der battenfeld-cincinnati-Linie vor allem das Multi-Touch- Glättwerk. Dieses garantiert mit seinem konsequenten Kontakt zwischen Walze und Platte für perfekte Kalibrier- und Abkühlbedingungen.
Die beiden bisher bei CLASSEN installierten Linien sind im Anschluss an die Dosiereinheit mit zwei Doppelschneckenextrudern der Leistritz Extrusion GmbH aus Nürnberg ausgerüstet, die für die perfekte Homogenisierung von bis zu acht Tonnen Schmelze pro Stunde sorgen. An diese schließt sich eine automatische Breitschlitzdüse an, bevor der Schmelzefilm in das Multi-Touch- Glättwerk mit einer Breite von 2,6 Meter einläuft. Hier übernimmt zunächst ein Zwei-Walzen-Glättwerk die Vorkalibrierung bevor die Platte durch mehrere Walzen zur Nachkalibrierung läuft. Die Plattenoberfläche ist somit über einen langen Zeitraum permanent in Kontakt mit den Walzenoberflächen, woraus perfekte Dimensionsstabilität und hervorragende optische Eigenschaften resultieren. An den Abzug schließt sich der Formatschneider an. Gesteuert wird die Komplettanlage über die BC touch UX, die in das BDE des Kunden integriert ist. In einem zweiten Verarbeitungsschritt werden die Platten in der beschriebenen Weise mit den verschiedenen Folien laminiert und erhalten dabei eines von einer Vielzahl individueller Dekore.