KRAIBON® – das Verbindungsmaterial für hybride Karosseriebauteile
Der weltweite Trend zu hybrid- und elektrobetriebenen Beförderungsmitteln erfordert neuartige Konzepte sowohl im Antrieb als auch in der Karosserie zukünftiger Fahrzeuge. KRAIBON®, eine dünne Folie aus unvernetztem Kautschuk, eignet sich durch seine vielfältigen Eigenschaften besonders gut für den Einsatz in hybriden Karosseriebauteilen. Der Hightech-Werkstoff von Gummiwerk KRAIBURG bietet ein hohes Potenzial in Anwendungen, die hohe Energieaufnahmen erfordern, bei denen Vibrationen gedämpft werden müssen, unterschiedliche thermische Ausdehnungen auftreten oder die elektrochemische Korrosion unterbunden werden muss. Durch die sehr gute Haftung zu vielen Materialklassen lassen sich neue, leistungsfähige Verbunde realisieren. KRAIBON® sei darüber hinaus, einfach in den etablierten Herstellungsprozess zu integrieren, so das Unternehmen.
Crashsicher und korrosionsbeständig
Die Elektromobilität setzt im Automobilmarkt immer stärkere Akzente. Allerdings begegnet diese neue Technologie Herausforderungen, die es noch zu bewältigen gilt. Der Schutz empfindlicher Lithium-Ionen-Akkumulatoren, die in E-Autos verwendet werden, ist dabei eine wichtige Aufgabe. Dank der hohen Energieaufnahme von KRAIBON® in einem multimaterialen Lagenaufbau können Batteriekästen in Elektrofahrzeugen verlässlich geschützt werden. Je nach Lagenaufbau wird bei einem Unfall das Zwei- bis Dreifache an Energie, im Vergleich zum Aufbau ohne Elastomer absorbiert. So können Schäden an der Batterie etwa durch Steinschläge oder andere Fahrzeuge vermieden werden.
KRAIBON® besitzt zudem die gute elektrische Isolationsfähigkeit von Elastomeren und verhindert damit eine Korrosion zwischen verschiedenartigen Materialien. Die hohe Viskosität in allen Temperaturbereichen der KRAIBON®-Folie ermöglicht eine gleichbleibende Trennschichtdicke, die den elektrischen Übergang zuverlässigunterbindet.
Gegenüber aktuellen Lösungen bietet KRAIBON® zahlreiche Vorteile und lässt sich vielseitig in Karosseriebauteilen verwenden – so etwa in der A, B oder C-Säule, im Rumpf und den Tragflächen bei Flugzeugen, sowie in tragenden Teilen in Schienenfahrzeugen.
Gute Lagerfähigkeit, kürzere Zykluszeiten, ein Produktionsschritt
Laut Kraiburg zeichnet sich KRAIBON® durch weitere Vorteile in der Verarbeitung und Lagerung aus. Die dünne Kautschukfolie lässt sich in einem Produktionsschritt in den bestehenden Herstellungsprozess von Multimaterial-Bauteilen integrieren – ohne die Notwendigkeit der Zugabe weiterer Haftvermittler.
Zusätzliche, kostenaufwendige Prozessschritte und damit einhergehende Fehlerquellen können eliminiert werden und der Energieverbrauch des gesamten Fertigungsprozesses wird reduziert. Gleichzeitig überzeugt KRAIBON® mit einer kurzen, großserientauglichen Zykluszeit. Darüber hinaus eröffnet KRAIBON® als Verbindungsschicht bisher noch nicht verfügbare konstruktive Gestaltungsmöglichkeiten.
Ein weiterer Vorteil von KRAIBON® sei auch eine sehr gute Lagerfähigkeit. Verglichen mit gängigen Verbindungsmaterialien übersteigt sie diese um das Sechsfache. Viele Klebefilme können – bei Raumtemperatur – etwa einen Monat lang gelagert werden, KRAIBON® mindestens sechs Monate. Eine Lagerung in Tiefkühlräumen verlängert die Lagerzeit zusätzlich um das Drei- bis Vierfache.
Dimensionsausgleich thermischer Ausdehnung
Eine weitere Stärke von KRAIBON® ist im Ausgleich der thermischen Ausdehnung zu sehen. Bei Temperaturveränderungen entsteht bei unterschiedlichen Materialien ein Längenunterschied, der in der Verbindungsschicht zu Spannungen führt. Eine elastische Zwischenschicht aus KRAIBON® kann diese aufgrund seiner flexiblen Eigenschaften erheblich reduzieren und damit Verzug, Risse, Brüche oder gar den Komplettausfall des Bauteils verhindern. Die Kombination der guten mechanischen Eigenschaften von Faserverbundkunststoffen, Metallen oder Aluminium, mit den elastischen des Elastomers, übertreffen herkömmliche Lösungen in hybriden Verbunden.