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Extrusions-Know-how – Made in Japan

Extrusions-Know-how – Made in Japan

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Das Japan Steel Works Europe-Team, Bereich Extrusion, im TEXenter in Düsseldorf-Benrath. Im Bild, von links: Marketingleiter Hayato Hobo, Process Engineer Makoto Tojo und Geschäftsführer Jun Kakizaki

The Japan Steel Works, Ltd. (JSW)mit Hauptsitz in Tokio/ Japan ist einer der weltweit führenden Hersteller von großen Extrusionsanlagen. Im Jahre 2017 wurde das “TEXenter” in Düsseldorf-Benrath eröffnet, nur rund zehn Kilometer von der Europazentrale des Unternehmens – Japan Steel Works Europe GmbH – entfernt. Das Team von EXTRUSION war kürzlich vor Ort, um mit dem Geschäftsführer Japan Steel Works Europe und Leiter des TEXenter, Jun Kakizaki, und seinen beiden Mitarbeitern Hayato Hobo (Leiter Verkauf und Marketing) und Makoto Tojo (Leiter Verfahrenstechnik) über die Erfolgsgeschichte und Zukunftspläne des Unternehmens zu sprechen.

JSW ist ein global agierendes Unternehmen. Welche Länder bzw. Regionen sind für Ihr Unternehmen am wichtigsten – bezogen auf die einzelnen Technologien?

Hayato Hobo: Wir sind weltweit hauptsächlich in zwei Geschäftsfeldern aktiv, nämlich dem Stahl und dem Maschinen-Anlagenbau, insbesondere KunststoffVerarbeitungsmaschinen, das heißt Extruder, Spritzgießmaschinen, Hohlkörperblasmaschinen und Flachfolienanlagen. Für JSW Europe sind alle 47 Länder interessant, insbesondere die EU mit 28 Ländern. Und darin sind wiederum Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien sehr wichtige Märkte für uns. Weltweit gesehen hat Asien – vor allem Japan, China und Indien –, gefolgt von der EU und Amerika – hier insbesonder die USA – große Marktbedeutung für uns.

Wie viele Mitarbeiter beschäftigt JSW aktuell?

Hobo: Weltweit haben wir 2.300 Beschäftigte in der Muttergesellschaft bzw. 5.300 inklusive Niederlassungen, davon sieben in Düsseldorf bei Japan Steel Works Europe. Für den Extrusionsbereich sind aktuell wir drei zuständig.

Worauf konzentriert sich Ihr Unternehmen heute in der Extrusionstechnologie?

Jun Kakizaki: Unsere Philosophie ist es, kundenseitige Prozessprobleme zu lösen und herausfordernde, neue Verfahrensthemen gemeinsam mit unseren Kunden zu erarbeiten. Vor diesem Hintergrund konzentriert sich der Extrusionsbereich von JSW auf spezifische Anwendungen, F&E in Bezug auf Extrusionsprozesse, Compounding, chemisch reaktive Verfahrenstechnik, Entwässerung, Entgasung, Granulierung etc. – also der Kunststoffverarbeitung vorgelagerte Prozesstechniken. Momentan haben wir eine stabile Anfragesituation für Versuche im TEXenter – trotz der Verlangsamung der Konjunktur in Mittelwesteuropa, bedingt durch Umweltdiskussion rund um das Thema Kunststoff, den Brexit etc.. Bemerkenswert ist die steigende Zahl von Anfragen nach „ausgefallenen“ Materialrezepturen und speziellen Engineering Plastics. Das wirkt sich auf die Einsatzvielfalt im TEXenter aus.

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In der Vergangenheit haben wir unsere Extruder an japanische Kunden mit Tochtergesellschaften in Europa verkauft. Jetzt kommt langsam aber sicher das Business mit europäischen Kunden hinzu.Hobo: Um den Auftrag vom Kunden zu erhalten, müssen wir auf alle speziellen Aufgaben hier im TEXenter vorbereitet sein. Wir können unsere Situation daran messen, wie sich die Anzahl der Versuchsreihen im TEXenter, das wir 2017 eröffnet haben, bewegt. Aus dieser Perspektive sind wir gut aufgestellt. Im Letzten Jahr hatten wir im TEXenter insgesamt 17 Kundenversuche. Das ist ein sehr positives Ergebnis für uns, wenn man bedenkt, dass wir im Technical Center im belgischen Overpelt zwischen 2011 und 2017, das heißt in 6 Jahren, insgesamt 11 Testreihen fahren konnten. Im März 2019 fanden im TEXenter erste Materialtests in Kooperation mit einem spanischen Kunden statt. Aktuell liegen für 2019 bereits fünf Reservierungen seitens europäischer Kunden vor, aus Deutschland und Belgien sowie eines Global Players aus dem Mittleren Osten.

Vermarkten Sie Extrusionsanlagen in der EU mit Hilfe von Agenturen?

Hobo: Für das Extrusions-Geschäftsfeld haben wir noch keine Vertretungen bzw. Verkaufs- und Service-Repräsentanten engagiert. Wir machen alles aus eigener Kraft von Düsseldorf aus bzw. vom TEXenter in Düsseldorf-Benrath, unserem wichtigsten Aktivposten zur Betreuung des europäischen Marktes.

Kakizaki: Aber es gibt Ansätze, externe Vertretungen an uns zu binden. Anders als der JSW-Spritzgießmaschinenbereich, der mit Vertretungen zusammenarbeitet, sind unsere Anforderungen an externe Mitarbeiter um ein Vielfaches komplexer, angesichts der speziellen Prozesstechnik und deren Herausforderungen. Es reicht nicht, Extruder verkaufen zu können. Unsere Kunden verlangen Spezialwissen in der Verfahrenstechnologie und umfassende Servicekenntnisse als die wichtigsten Voraussetzungen. Wir wären glücklich, wenn wir externe Fachkräfte finden könnten, die unsere Firmen-Philosophie und die im Zusammenhang damit stehende Prozesstechnologie verstehen, auf Augenhöhe mit anspruchsvollen Kunden verhandeln und Beiträge bzw. Lösungsansätze für technische und rheologische, chemisch/physikalische Verfahrensanforderungen gemeinsam erarbeiten können.

Könnten Sie uns bitte mehr über das technische Zentrum in Düsseldorf erzählen? Was hat Ihr Unternehmen dazu veranlasst, eine Niederlassung in Düsseldorf zu eröffnen?

Kakizaki: Japan Steel Works hat ohnehin seit 1969 eine Niederlassung in Düsseldorf, für das Stahlgeschäft, denn NRW ist stark im Stahl. 1980 kamen erste JSW Extrusions-Experten von unserer japanischen Muttergesellschaft nach Düsseldorf – Spezialisten im Bereich Polyolefin- Pelletizing-Extruder – um diese Technik in Europa zu vertreiben. Den Markt für Polyolefin-Pelletizing-Extruder teilten sich derzeit drei Anbieter: Coperion (vormals Werner & Pfleiderer), KOBE und JSW. Die Nähe zum Markt ist für JSW wichtig. Zudem entschied JSW sich damals, in den Compoundier-Markt einzusteigen. Das derzeitige Management fand ein geeignetes Technikum in Overpelt in Belgien, inmitten einer starken Kunststoffregion. Ein Grund für den Umzug im Jahre 2017 in ein neues Technical Center – das TEXenter in Düsseldorf- Benrath – war, dass das Zusammenspiel von Büro in Düsseldorf und Technikum in Belgien klare logistische und personelle Probleme mitsichbrachte. Also haben wir alle Aktivitäten an einem Standort gebündelt. Als klarer Vorteil dieser Zusammenlegung christalliert sich heute heraus, dass viele Kunststofferzeuger und damit potenzielle Kunden in direkter Nähe ansässig sind.

Hobo: Unsere Kunden und Interessenten bestätigen, dass dies die bequemere, infrastrukturell optimale Lösung ist. Auch hoffen wir, unser Team hier weiter zu verstärken, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden. Wir könnten Expertenhilfe gut gebrauchen. Bei Verfahrenstests mit Kunden springen wir schnell von der Theorie in die Praxis: unser Verfahrensingenieur Makoto Tojo wird Maschinenführer, General Manager Jun Kakizaki überwacht die Produktabmusterung und ich versorge den Extruder mit Material.

Kakizaki: Wir sind zuversichtlich, mit mehr Personal, zum Beispiel Verfahrenstechnikern, die Versuchsabläufe weiter zu verbessern. Im Bedarfsfall können wir zeitweise auf die Unterstützung von Technologen aus dem Mutterhaus bauen, was allerdings sehr aufwändig ist. Das TEXenter ist maschinell komplett ausgestattet mit drei Laborextrudern, TEX25αIII, TEX30α und TEX44αIII, für die versuchsbasierte Herstellung der verschiedensten Kunststoff- und Materialtypen. Für uns stellt es kein Problem dar, wenn ein Kunde mit einer extrem komplizierten Materialrezeptur kommt. Die bisher herausfordernste Testreihe war eine chemische Reaktion im Extruder mit Pulver, flüssigen Komponenten und/oder Flakes in verschiedenen Verhältnissen, um ein neues Polymer herzustellen.

Welche neuen Produkte gibt es bei JSW?

Hobo: Auf der K 2019 waren wir mit mit einem Stand auf einer Ausstellungsfläche von 225m² in Halle 13, Stand B 45, vertreten. Unser Exponat war ein Laborextruder TEX25αIII, der zusammen mit einer Spritzgießmaschine und einer Hohlkörperblasmaschine präsentiert wurde.

Tojo: Der TEX25αIII ist eine Upgrade- Version, insbesondere hinsichtlich seiner Steuerung und Regelung bzw. Software, mit dem Vorteil einer einfacherern Bedienung via TouchScreen. Es sind nur noch zwei Eingaben erforderlich – Soll-Durchsatz und Schnecken-Drehzahl – woraufhin die Software den Extruder stufenlos bis zur eingestellten Leistung automatisch hochfährt. Das ist unsere Vorstellung von einem optimierten Startup der Anlage.

Waren Sie mit dem Geschäftsjahr 2018 zufrieden?

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Hayato Hobo

Hobo: Ja, unser Extrusionsbereich der Japan Steel Works Europe blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2018 zurück. Unsere reale und noch zu erwartende Auftragssituation aus den erwähnten 17 Verfahrensreihen mit Kunden ist absolut zufriedenstellend. Besonders erwähnen möchten wir den folgenden Auftrag im April 2018: Ein Neukunde aus Frankreich ersetzte seine bestehende Maschine, die die Leistungserwartungen nicht hinreichend erfüllte, durch eine mittelgroße TEX77αIII Extruderanlage. Den üblichen Vorbehalten bezüglich der weit entfernten Herkunft der Technologie – Japan – folgten Respekt über die Ergebnisse auf dem TEX44αIII Extruder im TEXenter und höchste Zufriedenheit mit der Inbetriebnahme der gekauften Anlage sowie dem After-Sales-Service. Der Verkaufserfolg wäre, trotz höherer Initialkosten im Vergleich mit anderen europäischen Fabrikaten, ohne die Verfügbarkeit unseres TEXenters nicht möglich gewesen! Die Wege sind manchmal erstaunlich.

Können Sie uns Ihre Perspektiven für 2019 offenlegen?

Hobo: Wir wollen weiter unsere Marketingaktivitäten ankurbeln und Präsenz auf Fachmessen und anderen Events zeigen, um den Namen JSW und die Möglichkeiten des TEXenters bekannter zu machen. Ein weiterer Baustein zum Erfolg ist die Kooperation im MMAtwo-Projekt. Dieses von der EU finanziell unterstützte Projekt wird von der niederländischen Firma Heathland koordiniert und wurde im Oktober 2018 für die Dauer von vier Jahren gestartet. MMAtwo bringt 13 Partner aus sechs verschiedenen Ländern zusammen und wird ein neues, innovatives Verfahren entwickeln, um PMMA-Abfälle aus der Industrie und aus dem Altzustand zu MMA-Rohstoff (Methylmethacrylat) der zweiten Generation zu recyceln. JSW Europe gehört zu diesen Partnern.

Das Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (WPA) zwischen Japan und der EU trat am 1. Februar 2019 in Kraft und führte zur Abschaffung der Einfuhr- und Ausfuhrzölle. Wie hoch war der Prozentsatz des Einfuhrzolls vor dem WPA und inwieweit verbessert das WPA Ihre Verkaufssituation in der EU im Vergleich zu Ihrer Konkurrenz?

Hobo: Vor Inkrafttreten der EPA/JEFTA (01.02.2019) betrug der Zollsatz 1,7 Prozent auf Maschinen der Zolltarifposition 8477 und damit auf Extruder. Mit dem eigentlichen Start des Europageschäfts zum gegenwärtigen Zeitpunkt begünstigt der Wegfall des Zollsatzes in Verbindung mit weiteren Exporterleichterungen die Aktivitäten von JSW.

Welche Rolle spielt Industrie 4.0 bei den Aktivitäten von JSW Europe?

Tojo: Wie erwähnt, ist der TEX25αIII mit einer neuen Steuer- und Regel-Software ausgestattet. Mit dem neuen Regelungssystem werden die interkommunikativen Voraussetzungen im Zusammenhang mit der „digitalen Fabrik“ weitestgehend erfüllt. Anlass für die Entwicklung der neuen Software waren unter anderem die Kriterien von Industrie 4.0 – schnittstellenkonform mit den üblichen Factory- Management-IT-Systemen. Auch können per Fernwartung aus Japan bzw. dem TEXenter Diagnosen an den Kundenanlagen vorgenommen werden.

Beeinflusst der Brexit Ihre Strategie für Großbritannien und falls ja, wie?

Kakizaki: Wir schauen dem Brexit mit Gefasstheit entgegen, sind doch alle vergleichbaren Anbieter, ohne nennenswerte Konkurrenz in Großbritannien selbst, mit derselben Situation konfrontiert. Unser Unternehmen ist zuversichtlich, dass Auswirkungen auch von britischen Kunden glimpflich verkraftet werden. Der Anteil des Umsatzes aus Großbritannien war im Vergleich zum europäischen Gesamtgeschäft von JSW relativ gering.

Die "fetten" Jahre gehören der Vergangenheit an. Das Wirtschaftswachstum verlangsamt sich – vor allem in Frankreich und Italien. Wie reagierst Ihr Unternehmen?

Hobo: Ja, Handelskonflikte mit den USA, China, Konjunkturschwächen in Frankreich und Italien, Brexit, Umweltdiskussionen rund um das Thema Kunststoff – wir sehen diese Gefahren und Unsicherheiten, die hieraus resultieren könnten. Wir steuern dagegen und zwar mit noch mehr Power im Marketing, durch verbesserte Konkurrenzfähigkeit unserer Produkte, Dienstleistungen und Angebote.

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