Konventioneller Industrieruß wird in der Kunststoffverarbeitung als funktionales Additiv in Form von Leitfähigkeitsruß, Farbstoff oder als Füllstoff angewendet und macht den drittgrößten Füllstoffmarkt aus - Tendenz weiter steigend. Industrieruß wird jedoch hauptsächlich aus aromatenreichen Kohlen- und Erdöl-stämmigen Ruß-Ölen hergestellt und ist somit fossilen Ursprungs.
Als ein Hauptziel des Kooperationsprojektes wird die Entwicklung eines wirtschaftlichen Verfahrens zur Erzeugung von elektrisch leitfähiger, staubreduzierter Pflanzenkohle definiert, um nachhaltige Bioverbundwerkstoffe für Euro-Transportkisten mit Ausweitung auf die Elektroindustrie zu produzieren. Der zu entwickelnde Werkstoff ist somit ein elektrisch leitfähiges Thermoplast-Pflanzenkohle-Granulat. Für das Ziel einer elektrischen Leitfähigkeit (antistatische Eigenschaften) muss sichergestellt sein, dass die pyrolysierten Partikel in hoher Anzahl im gegenseitigen Kontakt in der Thermoplastmatrix vorhanden sind, um elektrische Strompfade ausbilden zu können. Die neben dem Werkstoff notwendige verfahrenstechnische Entwicklung bezieht sich auf die kompressionsminimierte und vibrationsunterstützte Zugabe von hohen Anteilen an leitfähiger Pflanzenkohle über die Seitendosiereinheit des Extruders.
Projektzusammenfassung
- Projekttitel: Antistatische Biopolymere
- Untertitel: INEL – Ast-BP / Entwicklung eines Seitendosierers für komprimierte Pflanzenkohle
- Trägerschaft: VDI / VDE Innovation + Technik GmbH
- Finanzierung: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
- Projektpartner: IfBB – Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe der Hochschule Hannover, NovoCarbo GmbH
- Laufzeit: 01.07.2020 – 30.06.2022