Mit einer Vortragsveranstaltung auf der Fakuma 2018 nahm der Masterbatch Verband Bezug auf aktuelle Entwicklungen in der Branche und feierte gleichzeitig ein Jubiläum: Seit 20 Jahren widmet sich die Fachabteilung „Masterbatch" des Verbandes der Mine-ralfarbenindustrie oder kurz „Masterbatch Verband" den gemeinsamen Interessen der Masterbatchhersteller in Deutschland.
Die Geschäftsführerin des VdMi, Dr. Heike Liewald, beschrieb die Verbandsarbeit und die Einbindung in das europäische Netzwerk der Industrievertretungen. Für nationale Organisationen ist die Mitarbeit bei Vorgängen auf europäischer Ebene fester Bestand-teil der täglichen Arbeit. Prominentestes Beispiel ist das aktuelle Einstufungsverfahren um das wichtigste Weißpigment im Markt – Titandioxid. Durch substantielle Aufklärungsarbeit konnte den deutschen Behörden vermittelt werden, dass es hier nicht um Einstufung und Kennzeichnung, sondern letztlich um Arbeitsschutz geht. Der Vorgang unter der CLP-Verordnung befindet sich somit im falschen Regelungsbereich. Weiterhin gilt für Masterbatches die verminderte Freisetzung durch die Einbettung in eine Kunststoffmatrix. Hier leistete der Masterbatch Verband Basisarbeit und konnte in einer firmenübergreifenden Studie aufzeigen, dass Gefahrstoffe unterschiedlicher Struktur abgeschwächt um den Faktor 100 und mehr aus den Granulaten nach außen dringen.
Michael Thiessenhusen, von der Clariant Plastics & Coatings (Deutschland) GmbH und Mitglied im Vorstand des Masterbatch Verbandes, gab einen Einblick in die Vielfalt des Produktes „Masterbatch". Ausgehend von den Granulaten der ersten Stunde zeigte Herr Thiessenhusen auf, wie sich die Erwartungen der Kunden stetig weiterentwickelt haben. Während früher grobe Spezifikation ausreichten, um den Kundenwünschen zu entsprechen, sind heute vielfältige Anforderungen und Dokumentationsleistungen zu erbringen, um „konkurrenzfähig" zu bleiben.
Auch die Masterbatch Hersteller sehen die negativen Schlagzeilen zu Kunststoffen, verursacht durch die Verschmutzung der Meere mit Wegwerfartikeln mit Sorge. Vor allem weil eine rein emotional geführte Diskussion den eigentlichen Stellenwert von Kunststoff für die heutige Gesellschaft völlig außer Acht lässt. Deswegen widmete sich Dr. Martin Fabian, Vorsitzender des Masterbatch Verbandes und Geschäftsführer der Lifocolor Farben GmbH in Lichtenfels, im Schlussvortrag diesem Thema. Grundsätzlich unterstützt der Masterbatch Verband die Initiative der EU, einen anderen Umgang mit Kunststoffen zu erreichen, damit eine Belastung der Umwelt vermieden wird. Dr. Fabian griff dazu die von der EU-Kommission formulierten Schlüsselfragen der „EUKunststoffstrategie" auf und stellte Ansätze zur Lösung vor. Dabei setzt der Masterbatch Verband auf das Konzept der zirkulären Wirtschaft in Kombination mit einer energetischen Verwertung.
Über den Verband
Der 1998 gegründete Masterbatch Verband ist die Interessenvertretung der deutschen Hersteller von Farb- und Additiv-Masterbatches. Er ist eine Fachabteilung des Verbandes der Mineralfarbenindustrie e. V. (VdMi) und hat derzeit 21 Mitglieder.