Kistler erweitert sein Portfolio mit Kabeln für Raumfahrttests
Mit extremen Bedingungen im Weltraum gehen besondere Herausforderungen für die Ausrüstung einher. Standardkomponenten können beim Einsatz in Raumfahrzeugen und Satelliten zum Problem werden – etwa wenn Kabelummantelungen Gase freisetzen. Die Menge der entweichenden Gase nimmt im künstlichen Vakuum von Raumfahrttests am Boden oder im Weltraum zu. Die Gase können an empfindlichen Geräten wie Kameraobjektiven kondensieren und Testergebnisse verfälschen oder gar die Mission gefährden.
Kabel mit geringer Ausgasung für triaxiale Accelerometer von Kistler sind mit einem Fluorpolymer- oder einem flexibleren Silikonmantel ausgestattet |
Um den Anforderungen von Weltraumtests gerecht zu werden, hat Kistler sein Portfolio nun um eine Kabelserie mit Fluorpolymermänteln erweitert, die eine besonders geringe Ausgasung aufweisen. Eine zweite Kabelserie mit Silikonmantel steht für Anwendungen zur Verfügung, die eine höhere Flexibilität des Kabels erfordern. Beide Kabeltypen wurden von einem unabhängigen Labor getestet und lieferten rundum überzeugende Ergebnisse: Der TML (total mass loss) liegt nachweislich bei unter einem Prozent, während der CVCM Wert (collected volatile condensable mass material) weniger als 0,1 Prozent beträgt. Die Kabel entsprechen somit den Anforderungen der NASA als auch der ESA und sind für Hochvakuum-Umgebungen im Weltraum geeignet.
Triaxiale Beschleunigungssensoren von Kistler kommen zur Messung von Kräften in verschiedenen Testszenarien an Raumfahrzeugen und Satelliten zum Einsatz. Das Herzstück des Sensors ist ein Element, das bei elastischer Verformung einen elektrischen Impuls abgibt – der sogenannte piezoelektrische Effekt. Die elektrische Ladung ist proportional zur äußeren Einwirkung. Aufgrund der Steifigkeit des Elements eignen sich piezoelektrische Sensoren hervorragend für anspruchsvolle Messungen mit dynamischen Kräften, wie z. B. Tests von Weltraumnutzlasten oder Schock- und Vibrationstests. Beschleunigungssensoren, die in einem künstlichen Vakuum am Boden eingesetzt werden oder während der Mission an Bord bleiben, verfügen über ein nicht ausgasendes, hermetisch abgedichtetes Titangehäuse. Die neuen Kabel ergänzen diese Sensoren und werden in kundenspezifischen Längen geliefert.