Evonik baut sein Portfolio an 3D-druckfähigen Biomaterialien für die Medizintechnik weiter aus: Das Spezialchemieunternehmen hat mit VESTAKEEP® iC4800 3DF ein neues osteokonduktives PEEK-Filament entwickelt, das die Fusion zwischen Knochen und Implantaten verbessert. Der Hochleistungskunststoff kann in gängigen extrusionsbasierten 3D-Druck-Technologien wie Fused Filament Fabrication (FFF) verarbeitet werden. Evonik stellt das neue Produkt zum ersten Mal auf der AAOS Messe in Chicago, USA (22-26. März 2022) vor.
Mehr Lebensqualität durch schnellere Knochenheilung
Bei dem neuen PEEK-Filament handelt es sich um ein Biomaterial der im Jahr 2020 eingeführten Produktlinie VESTAKEEP® Fusion von Evonik. Der Hochleistungskunststoff überzeugt durch exzellente Biokompatibilität und Biostabilität sowie verbesserte osteokonduktive Eigenschaften. Die Osteokonduktivität wurde durch den Einsatz eines funktionellen Spezialadditivs – zweiphasigen Kalziumphosphats, kurz BCP (engl. biphasic calcium phosphate) – erzeugt. Das BCP-Additiv sorgt für eine schnellere Anhaftung von Knochenzellen am eingesetzten Implantat. Auf diese Weise wird die grenzflächige Fusion, die sogenannte Osteointegration, zwischen dem Knochen und dem Implantat positiv beeinflusst. Dies begünstigt folglich eine schnellere Einheilung und damit die Rekonvaleszenz des Patienten.
VESTAKEEP® iC4800 3DF wurde für die Fused Filament Fabrication (FFF) Technologie entwickelt. Mit einem Durchmesser von 1,75 mm wird das PEEK-Filament in Naturfarbe auf 250 Gramm bzw. 500 Gramm Spulen aufgewickelt. Sie können in üblichen FFF-3D-Druckern für PEEK Materialien direkt eingesetzt werden. Tests auf verschiedenen 3D-Druckern sowie Kundenrückmeldungen bestätigen exzellente Verarbeitungsfähigkeiten des neuen Filaments von Evonik. VESTAKEEP® iC4800 3DF wurde zudem speziell designt, damit die funktionalen Additive ohne weitere Nachbearbeitungsschritte direkt auf der Oberfläche des gedruckten Implantats verfügbar sind - ein Novum für osteointegratives PEEK-Biomaterial. Wie alle Produkte der Fusion-Reihe wird VESTAKEEP® iC4800 unter einem strengen Qualitätsmanagement für Biomaterialien hergestellt.
„Nirgendwo kommen die klassischen Vorteile des 3D-Drucks wie Individualisierung oder Designfreiheit so zur Geltung wie in der Medizintechnik“, sagt Marc Knebel, Leiter Medical Systems bei Evonik. „Seit der Produktvorstellung des ersten PEEK-Filaments vor gut drei Jahren erweitern wir die Möglichkeiten der modernen Medizintechnik in der individuellen Behandlung von Patienten mittels additiver Fertigung, indem wir stets neue innovative Biomaterialien entwickeln.“