Antimikrobielles Masterbatch ohne Veränderung der Bauteilmechanik
Ein Universalmasterbatch mit antimikrobieller Wirkung, das in vielen verschiedenen Polymeren eingesetzt werden kann, ohne dabei einen nennenswerten Einfluss auf die Bauteilmechanik vorzuweisen, bietet das Unternehmen GRAFE in Blankenhain, unter dem Namen Funaden Antimikrobiell an. „Gerade in der heutigen Zeit sind antibakterielle und antivirale Eigenschaften bei Kunststoffanwendungen im Medizin-, Sanitär-, Hygiene- aber auch im Lebensmittelbereich aktueller denn je“, erklärt Danny Ludwig, Head of Product Management Color & Functional Masterbatches bei GRAFE.
Die antimikrobielle Wirkung entsteht durch die Freisetzung von Ionen, die dann mit Proteinen und Aminosäuren reagieren und so die Erreger, laut Ludwig, „zu 99,99 Prozent“ reduzieren. Von einem unabhängigen Institut wurde das Masterbatch an den weit verbreiteten Bakterienstämmen Escherichia coli (Kolibakterien) und Staphylococcus aureus (Staphylokokken) getestet. Bereits bei einer geringen Dosierung wurde eine gute Wirksamkeit bei zahlreichen Polymeren festgestellt, was die GRAFE-Entwicklung preislich interessant macht.
Ein weiterer entscheidender Vorteil sei die Tatsache, dass das Masterbatch seine antimikrobielle Wirkung im ganzen Bauteil entfalte, im Gegensatz zu oberflächlichen Beschichtungen wie etwa Lacken. Mit 2,5-prozentiger Dosierung kann Funaden Antimikrobiell in PA6, PA12, PC/ABS-Blends, PET, PP, TPU sowie in PC und ABS zum Einsatz kommen, ohne dabei Bauteilmechanik oder Verarbeitung signifikant zu beeinträchtigen. „Durch die geringe Dosierung werden auch die optischen Eigenschaften kaum beeinflusst“, berichtet Lars Schulze, Head of Color Development and Material Sciences.
GRAFE bietet fortan Funaden Antimikrobiell im deutschen Markt an, weitere Marktzulassungen sind geplant und werden nach individueller Kundenanfrage bewertet. „Unsere Kunden profitieren von etablierten Prozessen und wir unterstützen bei der Meldung von Produkten, zusammen mit unseren starken Partnern“, erläutert Schulze.
Als Einsatzgebiete sieht Ludwig unter anderem Lichtschalter, Türgriffe, Toilettenbrillen, Klimaanlagen, Rohrpost-Systeme sowie Leitungen für den Medientransport. „Unser Universalmasterbatch ist nach ISO 22196 getestet“, versichert der Experte. Diese Methode ging aus der japanischen Norm JIS Z 2801 hervor und dient der Messung antibakterieller Aktivität auf Kunststoffoberflächen. Der JIS (Japanese Industrial Standard) Z 2801-Test wurde im Jahr 2000 für Kunststoffe entwickelt und im Jahr 2007 als ISO 22196 international normiert.