Sichere Rezyklatverarbeitung und Automatisierung in der Folienproduktion
Highlights sind dabei unter anderem die Verarbeitung von einfachem Rezyklat zu hochqualitativen Blasfolien, die Automatisierungsoption PAM für Coextrusionsadaptoren und Flachdüsen sowie die Produktion von Hochbarrierefolien für Tuben in nur einem Prozessschritt. Der Maschinenhersteller ist auf Indiens führender Kunststoffmesse mit seinen Business Units Reifenhäuser Blown Film und Reifenhäuser Cast Sheet Coating vertreten, die jeweils auf Blasfolien- und Flachfolien-Technologien spezialisiert sind.
EVO Fusion: niedrige Rezyklat-Qualitäten sicher verarbeiten
Reifenhäuser Blown Film präsentiert die technische Lösung für eine der größten Herausforderungen bei der Verarbeitung von Rezyklat – die oft niedrige und schwankende Qualität des Eingangsmaterials. Produzenten fällt es bisher schwer, einen stabilen Produktionsprozess für höherwertige Endprodukte aus Rezyklat aufzubauen. Mit EVO Fusion verarbeiten Blasfolienhersteller jetzt auch bisher nicht nutzbare, günstigste Rezyklate zu leistungsfähigen Blasfolien für Endanwendungen, wie Müllsäcke oder Mailingbags.
EVO Fusion |
Der Schlüssel dazu liegt in der Doppelschneckentechnologie des EVO Fusion Extruders, der Schmelze besser homogenisiert und damit einen stabilen Prozess sicherstellt. Außerdem können Verarbeiter das System sehr leicht und effektiv entgasen, und damit unerwünschte Bestandteile im Rezyklat entfernen. Das EVO Fusion Verfahren ermöglicht außerdem Direktextrusion, bei der das energie- und kostenintensive Regranulieren des Ausgangsmaterials entfällt. So können auch Fluff (Folienschnipsel) sowie alle Arten von Produktionsabfällen und PCR-Material direkt verarbeitet werden. Für die Verarbeitung von Regranulaten besserer Qualität empfiehlt Reifenhäuser den EVO Ultra Einschneckenextruder. Dieser verarbeitet Recyclingmaterial dank optimierten Barriere- sowie Scher- und Mischteilen so sicher und selbstverständlich wie andere Rohstoffe.
Eugen Friedel, Director Sales bei Reifenhäuser Blown Film, erklärt: „Unsere Technologien für die Rezyklatverabeitung bieten die ideale Voraussetzung, um am wachsenden Markt für Produkte mit hohem Rezyklatanteil zu partizipieren. In Indien existieren außerdem bereits gesetzliche Vorgaben für den Rezyklat-Einsatz, die unsere Kunden dank EVO Fusion problemlos erfüllen können.“
PAM-Option: Coextrusionsadapter und Düse automatisiert einstellen
Präzise, autonom, mechatronisch – mit der PAM-Option zeigt Reifenhäuser Cast Sheet Coating auf der PLASTINDIA, wie Flachfolien-Produzenten die bisher meist manuelle Einstellung von Coextrusionsadapter und Düse voll automatisieren. Das ermöglicht einen schnelleren Start der Gutproduktion, höheren Output und eine verbesserte Gesamtanlageneffizienz (OEE). Ausschuss und Materialeinsatz werden deutlich reduziert. Einmal eingestellte Rezepturen können zudem gespeichert und zu jeder Zeit wieder abgerufen werden. Folienqualitäten lassen sich somit exakt reproduzieren – auch von unerfahrenen Anlagenbedienern.
Herzstück des PAM-Systems sind motorisierte Schrauber, die automatisch und hochpräzise die Profilierung der Folienschichten am Coextrusionsadapter sowie die Einstellung und Regelung der Düsen-Flexlippe übernehmen. Je nach Düsenausführung ist zusätzlich eine autonome Verstellung des Staubalkens, der Breitenverstellung und der Lippenöffnung über die Verstellung der unteren Düsenlippe möglich. Die PAM-Option ist exklusiv für den Reifenhäuser Coextrusionsadapter Pro verfügbar – das einzige Coextrusionssystem auf dem Markt, das die Profilierung der einzelnen Schichten bei laufender Anlage ermöglicht. Für Flachdüsen ist PAM als optionales Feature für Reifenhäuser-Düsen und auch als Nachrüstoption für Fremd-Systeme erhältlich.
PAM-Option für Flachdüsen |
Benjamin Pott, Sales Manager bei Reifenhäuser Cast Sheet Coating, erklärt: „Die PAM-Option ist eine einzigartige Lösung im Markt, mit der Produzenten ihre Anlageneffizienz enorm steigern können. Sie kann unabhängig voneinander für Coextrusionsadaptoren und Düsen gewählt werden – aber im Zusammenspiel entfalten die automatisierten Komponenten ihr volles Potenzial.“
Als einer der wenigen Maschinenbauer im Markt fertigt die Reifenhäuser Gruppe das gesamte Heißteile-Paket, bestehend aus Extruder, Coextrusionssystem und Düse, inhouse. Mit dieser Heißteilkompetenz kann Reifenhäuser alle prozesstechnischen Schnittstellen perfekt zueinander auslegen – PAM hebt das Ganze noch einmal auf ein neues Level.
High-Barrier-Tube-Film in nur einem Prozessschritt
Auf der PLASTINDIA stellt der Bereich Cast Sheet Coating als weiteres Highlight einen nachhaltigen Produktionsprozess für PE-haltige, recycelbare Hochbarrierefolien für Tuben vor. Solche Folien werden vor allem in Mund- und Schönheitspflegeprodukten eingesetzt und erfordern bisher mehrere Laminier- und Verarbeitungsschritte vor der Tubenherstellung.
Das neue einstufige Flachfolien-Coextrusionsverfahren von Reifenhäuser vereinfacht die Produktion und steigert die Produktivität mit einer um bis zu 80 Prozent höheren Ausstoßleistung im Vergleich zu anderen Technologien. Das Verfahren bietet zudem erhebliche Kosteneinsparungen: die Schichtdicke der EVOH-Schicht kann, unter Beibehaltung der erforderlichen Barriereeigenschaften, um bis zu 30 Prozent reduziert werden. Die Eigenschaften der Folie gewährleisten dabei eine nahtlose Integration in etablierte Verarbeitungsprozesse und damit eine kurze Markteinführungszeit.