Neste investiert in Anlage zur Aufwertung von verflüssigtem Kunststoffabfall
Die Raffinerie von Neste in Porvoo, Finnland. Quelle: Neste |
Neste hat die endgültige Investitionsentscheidung für den Bau von Anlagen zur Aufbereitung verflüssigter Kunststoffabfälle in seiner Raffinerie im finnischen Porvoo getroffen. Die Investition von 111 Millionen Euro wird für den Aufbau von Kapazitäten zur Aufwertung von 150.000 Tonnen verflüssigtem Kunststoffabfall pro Jahr verwendet. Die Aufwertung ist einer der drei Verarbeitungsschritte, mit denen verflüssigter Kunststoffabfall in einen hochwertigen Rohstoff für neue Kunststoffe umgewandelt wird: Vorbehandlung, Aufwertung und Raffination. Die Investition ist Teil eines größeren Projekts (PULSE - Pretreatment and Upgrading of Liquefied Waste Plastic to Scale up Circular Economy), das vom EU Innovation Fund bei vollständiger Umsetzung mit 135 Millionen Euro gefördert wird und eine Gesamtkapazität von 400.000 Tonnen pro Jahr anstrebt.
Die Vorbehandlung und Aufwertung von verflüssigtem Kunststoffabfall spielt eine wichtige Rolle in Nestes Konzept für das chemische Recycling. Hierdurch erhöht sich die Flexibilität des Unternehmens in Bezug auf die verarbeiteten Abfälle, d. h. Neste ist auch in der Lage, Kunststoffabfälle minderer Qualität zu verarbeiten. So kann das Unternehmen die Verarbeitung von verflüssigtem Kunststoffabfall zu einem hochwertigen Rohstoff für die petrochemische Industrie in seiner bestehenden Raffinerie in Porvoo ausbauen.
„Wir haben unsere Fähigkeit zur Verarbeitung kreislauffähiger Rohstoffe in der Raffinerie in Porvoo in den letzten Jahren ausgebaut und werden jetzt eine entsprechende Anlage bauen. Die neue Anlage, die 150.000 Tonnen verflüssigten Kunststoffabfall verarbeitet, soll in der ersten Hälfte des Jahres 2025 fertiggestellt werden“, erklärt Markku Korvenranta, Executive Vice President von Neste Oil Products.
Im Rahmen des Projekts wird Neste neue Anlagen in der Raffinerie Porvoo errichten, aber auch bestehende Anlagen durch Nachrüstung nutzen, um das chemische Recycling effizient und schnell auszubauen. Der aufgewertete verflüssigte Kunststoffabfall wird dann in der konventionellen Raffinerie mitverarbeitet und ersetzt einen Teil der in der Raffinerie in Porvoo verarbeiteten fossilen Ressourcen.
Die erforderlichen Vorbereitungsarbeiten in der Raffinerie Porvoo wurden in der ersten Hälfte des Jahres 2023 erfolgreich abgeschlossen, so dass die Bauarbeiten ohne Verzögerung beginnen können.