Geba präsentiert neue Recompound-Produktreihe mit bis zu 100% PCR
Die geba group bietet unter dem Namen CirComPlus Recompounds an, die bis zu 100 Prozent Post Consumer-Rezyklate (PCR) enthalten. Erste Vertreter der neuen Produktreihe sind drei Polycarbonat-Compounds gebalon® CirComPlus, die 50, 75 bzw. 100 Prozent PCR-Rezyklat-Anteil haben. Neu sind auch zwei Polycarbonat+ABS-Blends gebablend® CirComPlus mit 50 Prozent PCR-Gehalt, von denen eines mit 10 Gewichtsprozenten Kurzglasfasern verstärkt ist. Mit gebalux® CirComPlus steht außerdem ein M-ABS-Recompound (Methylmethacrylat-Acrylnitril-Butadien-Styrol-Polymer) zur Verfügung, das komplett aus PCR hergestellt wird. Alle Recompounds, die nicht vollständig aus PCR bestehen, enthalten als weiteren Bestandteil Post Industrial-Rezyklat (PIR).
25 Prozent der Kunststoffe in neuen Autos sollen künftig aus dem Recycling stammen. Davon sollen wiederum 25 Prozent aus Altfahrzeugen rezykliert werden. Dies sieht der Entwurf einer neuen Verordnung vor, mit der die EU-Kommission die Kreislaufwirtschaft und den Einsatz von Post Consumer-Rezyklaten im Automobilbau vorantreiben will. Auch zahlreiche namhafte Systemlieferanten und Automobilhersteller fordern inzwischen von ihren Kunststofflieferanten Recompounds mit PCR-Anteilen von deutlich über 20 Prozent.
Präzise Ermittlung von Ökobilanzen
Die neuen, in nur rund drei Monaten entwickelten Recompounds sind nicht nur in schwarzer Einfärbung erhältlich. Sie können auch individuell nach den Vorgaben und Wünschen von Kunden eingefärbt werden. Ihre Eigenschaften liegen nahezu identisch auf dem Niveau von entsprechenden PIR-Materialien der geba group, so das Unternehmen. Sie erfüllen in den allermeisten Fällen zu 100 Prozent die Anforderungen, die an Neuware dieser Compound-Klassen gestellt werden. Für alle neuen Recompounds sind zertifizierte CO2-Fußabdrücke (Product Carbon Footprint) erhältlich.
Neue PCR-Rohstoffquellen
Die PCR-Rohstoffe für die Polycarbonat-Recompounds gebalon® CirComPlus kommen zurzeit noch nicht aus der Verwertung von Altfahrzeugen. Allerdings untersucht geba intensiv, welche Quellen aus dem Automotive-Bereich für PCR-Rohstoffe genutzt werden können. Das Familienunternehmen mit Sitz in Ennigerloh beteiligt sich zum Beispiel am Forschungsprojekt NALYSES, das klimafreundliche und recyclingfähige Beleuchtungssysteme für das Automobil entwickelt. Betrachtet wird dabei der komplette Produktlebenszyklus von der Materialbeschaffung bis hin zur Reparatur und Wiederaufbereitung. Geführt wird dieses Projekt von dem langjährigen geba-Partner HELLA, einem Unternehmen des Automobilzulieferers FORVIA. Aufgabe von geba ist, technische Kunststoffe, die in den neuen Konzepten für die Front-und Heckscheinwerfer vorgesehen sind, auf ihre Rezyklierbarkeit in Stoffkreisläufen hin zu evaluieren. Der Fokus liegt dabei vor allem auf PMMA und ABS.