LyondellBasell legt den Grundstein für die Anlage für chemisches Recycling
Im September legte LyondellBasell den Grundstein für seine erste katalytische, chemische Recyclinganlage am Standort Wesseling. Bundeskanzler Olaf Scholz, Ministerpräsident Hendrik Wüst und NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur nahmen an den Feierlichkeiten vor Ort teil.
Die neue Anlage soll im Jahr 2026 in Betrieb genommen werden und folgt der Strategie des Unternehmens, einen profitablen Geschäftsbereich für Circular & Low Carbon Solutions aufzubauen.
Diese Anlage, in der die firmeneigene MoReTec-Technologie von LyondellBasell zum Einsatz kommt, wird die erste, einsträngige chemische Recyclinganlage im Industriemaßstab sein und wertvolle Erkenntnisse zur weiteren Skalierung dieser Technologie liefern. Die Anlage wird vorbehandelte, gemischte Kunststoffe in Ausgangsmaterial zur Produktion neuer Kunststoffe umwandeln, die unter der Marke LYB CirculenRevive verkauft werden. Diese Polymere ergänzen das Angebot des Unternehmens an mechanisch recycelten und aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellten Polymeren, die unter den Markennamen CirculenRecover und CirculenRenew vermarktet werden.
"Mit Investitionen wie diesen schaffen wir neue Lösungen und reagieren auf die steigende Nachfrage unserer Kunden und der Gesellschaft nach nachhaltigeren Produkten", sagte Peter Vanacker, CEO von LYB. „Die neue Anlage hat das Potenzial, schwer zu recycelnde, aufbereitete Mischkunststoffe von 1,2 Millionen Bundesbürgern in Rohstoffe für die Herstellung neuer Produkte umzuwandeln. Und dies ist nur die erste Anlage, wir arbeiten bereits an unseren zukünftigen MoReTec-Anlagen."
LYB geht davon aus, dass die MoReTec-Technologie dazu beitragen wird, die Verwendung traditioneller fossiler Rohstoffe schrittweise auf zirkuläre Ressourcen umzustellen. Darüber hinaus reduziert die Anwendung von Katalysatoren den benötigten Energieeinsatz sowie den Ausstoß von Treibhausgasemissionen und dient gleichzeitig als Blaupause für künftige Investitionen.
LyondellBasell (LYB) erhielt einen Zuschuss in Höhe von 40 Millionen Euro aus dem Innovationsfonds der Europäischen Union.
Vanacker forderte auch eine bessere politische Unterstützung der europäischen Industrie.
„Wir brauchen wieder wettbewerbsfähige Strukturen in Europa und eine Politik, die den Markthochlauf für nachhaltige und zirkuläre Produkte begünstigt. Nötig sind klare, verlässliche Rahmenbedingungen, die sich über 20 Jahre erstrecken, um das Vertrauen in die erforderlichen Investitionen sicherzustellen“, sagte Vanacker und erinnerte auch an die Antwerpener Erklärung für einen "Industrial Deal", die er zusammen mit anderen Wirtschaftsführern im Februar diesen Jahres der Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen überreichte.