![]() |
|
ZfP-Labor am SKZ in Würzburg (Foto: SKZ) |
Der Einsatz von Post-Consumer-Kunststoffrezyklaten (PCR) gewinnt in technisch anspruchsvollen Produkten stark an Bedeutung. Neben ökologischen Vorteilen rücken Rohstoffsicherheit und regulatorische Vorgaben immer stärker in den Fokus. Doch während Rezyklate in Verpackungen oder Konsumgütern längst etabliert sind, stellt ihr Einsatz in hochbelasteten technischen Bauteilen weiterhin eine große Herausforderung dar.
Im Automobilbau kommen Rezyklate vor allem in Radhausschalen, Unterbodenverkleidungen oder Kofferraumauskleidungen zum Einsatz. In funktionalen oder thermisch hoch belasteten Bereichen wie im Motorraum, im Maschinenbau oder in der Elektrotechnik sind sie dagegen noch selten zu finden. Der Grund liegt in den hohen Anforderungen an Temperaturbeständigkeit, Medienresistenz und Langzeitstabilität.
Mit dem Vorschlag der EU-Kommission zur neuen Altfahrzeugverordnung sollen ab 2030 mindestens 25 Prozent der Kunststoffteile in Neufahrzeugen aus PCR (Post-Consumer-Rezyklat) bestehen – davon 25 Prozent aus Closed-Loop-Recycling.
Die Herausforderung besteht nun darin, geeignete Rezyklate zu identifizieren, ihre Eignung für anspruchsvolle Anwendungen zu bewerten und praxisnahe Lösungen für die industrielle Umsetzung zu entwickeln.
Hier setzt das Wegbereiterprojekt des Kunststoff-Zentrums SKZ an – eine industriefinanzierte Auftragsforschung. Die Ergebnisse stehen ausschließlich den teilnehmenden Unternehmen zur Verfügung und werden nicht veröffentlicht. Insbesondere für KMU bietet das Projekt die Möglichkeit, mit überschaubarem Aufwand Know-how aufzubauen und sich strategisch auf kommende Markt- und Gesetzesanforderungen vorzubereiten.
Ziel des Projekts ist die systematische Erschließung neuer Anwendungsfelder für Kunststoffrezyklate in technisch anspruchsvollen Bauteilen. Dabei stehen Anwendungen mit erhöhten Anforderungen im Fokus – etwa in der Mobilität, im Maschinenbau oder in der Elektrotechnik. Der Automobilbereich bildet dabei einen zentralen Referenzrahmen, wird aber nicht exklusiv betrachtet. Das Projekt verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz: von der Marktanalyse über die Entwicklung von Demonstratoren bis hin zur praxisnahen Prüfung und Bewertung.
Weitere Informationen zum Wegbereiterprojekt: https://www.skz.de/forschung/kooperationsprojekte/projekt-neue-anwendungsfelder-fuer-kunststoffrezyklate
Dr. Oliver Tröppner, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!












