Die größte Zahl an Stomaoperationen erfolgt bei Menschen zwischen 60 und 70 Jahren als Folge von Krebserkrankungen. Doch selbst Säuglinge können durch angeborene Fehlbildungen auf diese Möglichkeit der medizinischen Versorgung angewiesen sein, oder Kinder und Jugendliche bei chronischen Darmerkrankungen.
Ganz gleich in welchem Alter die Patienten sich mit der Stomaversorgung konfrontiert sehen, eines ist ihnen allen wichtig: sie soll zuverlässig, dicht, unauffällig und leicht zu handhaben sein; sie möchten Sport treiben, schwimmen, ihrer Arbeit nachgehen. Ziel der Industrie ist es, den Patienten ein hohes Maß an Lebensqualität zu gewährleisten.
Produkte mit hohen Anforderungen
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Moderne Stomabeutel bestehen aus extrem dünnem Material. Der Werkstoff der Wahl sind Polyolefinfolien mit einem zwei- bis vier-Schichtaufbau. Patienten benötigen geschlossene oder offene Beutel, die sie durch einen Auslass entleeren können. Häufig sorgt ein integrierter Aktivkohlefilter dafür, dass es nicht zu Geruchsbelästigungen kommt. Ein Stecksystem verbindet den Beutel mit der Stomaversorgung des Patienten. Dichtigkeit, Robustheit und Zuverlässigkeit sind die unabdingbaren Anforderungen an sämtliche Komponenten des Stomabeutels und damit an dessen Produktion.
Das Thermokontakt-Schweißen ist das Verfahren der Wahl bei der Herstellung der Stomabeutel. Die Kiefel GmbH, Freilassing, ist Marktführer bei Maschinen zur Produktion von Stomabeuteln. Auf ihren TK Schweißanlagen der KXT Serie entsteht in einem ersten Schritt aus mehrschichtiger Kunststofffolie mit Hilfe des Thermokontaktschweißens der Stomabeutel. Dabei wird die Folie bis an ihren Schmelzpunkt erhitzt und danach konturgenau unter Einsatz von Druck verpresst. Der Gestaltung der Naht sind nahezu keine Grenzen gesetzt, so dass die Maschine in den nächsten Schritten nach dem gleichen Prinzip die verschiedenen Komponenten wie Anschlussflansche oder Filter mit dem Beutel hochdicht verbindet. Das Verfahren kommt immer dann zum Einsatz, wenn es um die automatisierte Herstellung hochdichter Behältnisse für Flüssigkeiten oder Gase geht.
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Die KXT erzeugt bis zu 2400 Beutel pro Stunde in verschiedenen Größen. Stecksysteme, Filter, Kunststoffdichtungen lassen sich auf einer Maschine in den verschiedenen Schweißstationen sofort mit integrieren. Automatische Material- und Komponentenzuführung sind dabei genauso möglich wie halbautomatische Maschinen. Schnelle Werkzeugwechsel garantieren den raschen Umstieg auf ein anderes Modell. Das visuelle Überwachungssystem und die lückenlose Prozess-dokumentation sorgen dafür, dass die Maschine fehlerhafte Produkte sofort erkennt und ausschleust.
Nach einer Erhebung der Barmer GEK von September 2013 leben allein in Deutschland 160.000 Menschen mit einer Stomaversorgung. Für sie bedeutet die hohe Prozesssicherheit bei der Herstellung der Beutel ein kleines Stück mehr Unbeschwertheit und Normalität in ihrem Leben.
