Bei vielen CIJ-Druckern, die mit Pigmenttinten arbeiten, kommt es während der Produktionspausen zu Ablagerungen und Verklumpungen. |
Schwarze Kunststoffe mit CIJ-Druckernund Pigmenttinten kennzeichnen: Für viele Industrieunternehmen ist das die dunkle, problematische Seite des Druckens, weil der Pflegeaufwand bei Druckern für dafür eingesetzten stark pigmentierten Tinten hoch ist. Licht ins Dunkle bringt die Paul Leibinger GmbH & Co. KG mit dem JET3up PI – ein speziell für diesen Bereich entwickelter CIJ-Drucker, der vom 16. bis 20. Oktober 2018 auf der Fachmesse Fakuma in Friedrichshafen zu sehen war.
Continuous Inkjet (CIJ) Drucker zählen zu den populärsten Kennzeichnungssystemen in der Industrie. Betriebe nutzen die Drucker, um Produktverpackungen, Automobilteile, Kabel, Rohre und verschiedenste andere Bauteile zu kennzeichnen. Winzige Tintentropfen fliegen aus dem Druckkopf, der direkt hinter einem Extruder oder an einem Förderband montiert ist, und landen als Bildpunkte auf der Produktoberfläche. So entstehen Chargennummern, Mindesthaltbarkeitsdaten und 2D-Codes.
Bei dunklen Kunststoffen funktioniert diese Kennzeichnung allerdings nur mit Pigmenttinten, auch Kontrasttinten oder Opaktinten genannt – herkömmliche Tinten wären so unleserlich wie die Schrift eines Kugelschreibers auf schwarzem Papier.
Das Problem: Die Verarbeitung von Pigmenttinten stellt hohe Anforderungen an die Hydraulik von industriellen Druckern
Geöffneter Druckkopf: Der hauchdünne Tintenstrahl ist mit dem Auge kaum zu erkennen. Er besteht aus tausenden feinsten Tropfen, die beim Drucken auf die Produktoberfläche fliegen |
Die winzigen Partikel sinken während der Produktionspausen zu Boden und bilden Verklumpungen in der Hydraulik und an der Düse des Druckers. Es drohen ein unleserliches Schriftbild und teure Nacharbeit. Vor dem Produktionsstart muss der Betrieb deswegen Reinigungszeit investieren. Doch das muss nicht sein. „Wir wollen Unternehmen die Möglichkeit geben, ihre wertvolle Produktionszeit produktiv zu nutzen statt ständig Drucker zu reinigen", sagt Christina Leibinger, Geschäftsführerin von Paul Leibinger, einem Hersteller von Kennzeichnungssystemen aus dem baden-württembergischen Tuttlingen. „Deshalb haben wir den JET3up PI entwickelt – einen CIJ-Drucker, der speziell darauf ausgelegt ist, mit schwer verarbeitbaren Tinten umzugehen und dabei den Reinigungsaufwand im Vergleich zu anderen Systemen um ein vielfaches reduziert."
Mit dem JET3upPI können Betriebe Produktverpackungen, Kabel, Rohre, Drähte und Elektronikteile in der laufenden Produktion kennzeichnen.
Bei Bandgeschwindigkeiten von bis 10 m/s entstehen auf der Produktoberfläche berührungslos bis zu fünfzeilige Texte und Grafiken in Weiß, Gelb, Orange oder Silber-Grau – auf Wunsch als Mikro-Aufdruck mit einer Schrifthöhe von nur 0,8 mm.
Die Lösung: Luftdichter Verschluss des Tintenkreislaufs in Produktionspausen
Der JET3up PI von Leibinger kennzeichnet Produktverpackungen, Kabel, Rohre, Drähte und Automobil- und Elektronikteile mit Texten und Grafiken |
Doch warum entfällt der Reinigungsaufwand? Weil Leibinger ein automatisches Düsenverschlusssystem namens Sealtronic entwickelt hat. Bevor sich der Tintenstrahl im Druckkopf ausschaltet, fährt das Fängerrohr automatisch auf die Düse. Es entsteht ein luftdichter Tintenkreislauf.
Im Stand-by-Modus des Druckers aktiviert eine automatische Zeitschaltuhr ein Tintenrührwerk im Hydrauliksystem, das die Tinte zirkulieren lässt. Die regelmäßige Bewegung verhindert die Pigmentablagerung und Klumpenbildung.
Zudem hat Leibinger die Hydraulik so konzipiert, dass sie ohne externe Druckluft auskommt. Eine Kontamination der Pigmenttinte durch Wasser, Öl oder Rost ist somit ausgeschlossen. „Dank dieser Kombination aus Düsenverschlusssystem und druckluftfreier Hydraulik läuft die Produktion sofort wieder an, auch nach langen Stillstandzeiten von mehreren Wochen", erklärt Leibinger. „Häufig vergehen Monate bis zur nächsten Reinigung."
Schwarze Flasche, beschriftet mit pigmentierter Tinte |
Leibinger präsentierte auf der Fakuma weitere CIJ-Drucker: den JETOne, den JET2neo und den JET Rapid PI.
Über das Unternehmen
Die Paul Leibinger GmbH & Co. KG aus Tuttlingen, gegründet 1948, ist Spezialist für die Produktkennzeichnung. Das Unternehmen entwickelt und produziert industrielle Kennzeichnungssysteme wie Inkjet-Drucker, Nummerierwerke und Kamera-Verifikationssysteme zur Überwachung eines reibungslosen Produktionsablaufs. Als in dritter Generation familiengeführtes Unternehmen beschäftigt Leibinger rund 250 Mitarbeiter am Standort in Tuttlingen, Baden-Württemberg und in der Niederlassung in East Troy (USA).