Auf der diesjährigen Filtech Messe stellten Henkel und Sonderhoff gemeinsam ihr Produkt- und Dienstleistungsportfolio für die Filterherstellung vor, das auf die komplexen Anforderungen der Filtertechnik zugeschnitten ist. Die Systemlösungen erfüllen die hohen Qualitätsanforderungen an Filtersysteme, die durch Hitze, Druck und Chemikalien häufig starken Belastungen ausgesetzt sind.
Individuelle Lösungen für die Filterindustrie
Die individuellen Lösungen aus einer Hand decken die Wertschöpfungskette der Filterherstellung ab: Von der technische Anwendungsberatung und Expertenschulung über die Metallbearbeitung, Industriereinigung und Oberflächenvorbehandlung bis hin zum Kleben und Dichten der Filter. Henkel und Sonderhoff bedienen ein großes Spektrum an Filteranwendungen. Es umfasst sowohl Filter zur Filtrierung von Wasser, Lebensmitteln und Getränken als auch Staubsauger-, Automobil-, Medizin-, Öl- und Gasfilter sowie Luftfilter für RLT-Anlagen.
Geringere Reinigungskosten und höherer Produktionsoutput
Hersteller von Flüssigkeitsfiltersystemen mit Hohlfasermembranen im Bereich der Wasser-, Lebensmittel- und Getränkewirtschaft stehen vor der Herausforderung, die Zuverlässigkeit und Effizienz ihrer Produkte kontinuierlich zu steigern. Darüber hinaus müssen angesichts der zunehmenden globalen Wasserknappheit der Wasserverbrauch und die Reinigungs- und Wartungskosten beim Reinigen von Filtrationssystemen so gering wie möglich gehalten werden. Für diese hohen Ansprüche hat sich der von Henkel entwickelte 2K-Epoxidharzklebstoff Loctite EA 9452 in der Praxis sehr bewährt. Neben der Zulassung nach EU Food Approval 10 / 2011, EC No. 1935/2004 und der KTW- (Kunststoff-Trinkwasser) Leitlinie zeichnet sich der Klebstoff durch eine sehr gute Säure- und Alkalibeständigkeit für die Filtration feuchter Substrate bei ph2 bis ph12 aus. Dabei haftet er sehr gut auf den nassen Fasern der eingesetzten Filter im Produktionsprozess. Vor allem aber besitzt das Produkt eine hohe Temperaturstabilität von bis zu 85 Grad Celsius. „Das ist eine sehr wichtige Eigenschaft für die Reinigung der Filtrationssysteme. Auf diese Weise können die Intervalle zwischen den Reinigungszyklen gestreckt, Kosten eingespart und der Produktionsoutput erhöht werden“, erklärt Frank Lenz, Business Development Manager Filtration für Europa bei Henkel, den Effizienzvorteil.
Geschäumter Filterklebstoff spart Kosten und Gewicht
Der Dichtungsspezialist Sonderhoff, Hersteller von 2-Komponenten Schaumdichtungen, Klebstoffen und Vergussmassen sowie Misch- und Dosieranlagen, präsentierte zur Messe vor allem die Vorteile des geschäumten Filterklebstoffs der Fermadur-Serie. Dieser Klebdichtstoff verklebt das gefaltete Filterpaket mit den Innenseiten des Filterrahmens. Der Auftrag des Klebdichtstoffs erfolgt vollautomatisch, konturgenau und prozesssicher mit der Dosierzelle SMART-M. Aufgrund der aufgeschäumten Zellstruktur und der dadurch geringeren Dichte erzielt das Produkt eine hohe Wirtschaftlichkeit in der Filterproduktion. Das geringere Gewicht ist ein wesentliches Kriterium für ein einfacheres Teilehandling. „Die Klebstoffmenge pro Filter kann dank der geschäumten Zellstruktur bis zu 50 Prozent reduziert werden. Das spart Geld und Gewicht, und die Anforderungen an eine qualitativ hochwertige Filterverklebung werden auch weiterhin erfüllt“, erklärt Dominique Tosi, Leiter der Anwendungstechnik bei Sonderhoff, die Kosten- und Gewichtsvorteile für die Filterhersteller.
Sehr gute Pilz- und Bakterienresistenz für Kleb- und Dichtstoffe in Klimaanlagen
Für die Herstellung von Industriefiltern sind leistungsfähige Klebstoffe unverzichtbar. Sie werden für die Stabilisierung und Endverklebung von gefalteten Filtermedien eingesetzt. Dafür bietet Henkel den Lösungsmittel- und BHT-freien Schmelzklebstoff Technomelt AS 5115 auf Basis von Ethylvinylacetat an. Das Produkt ist gemäß VDI 6022 für den Einsatz in raumlufttechnischen Anlagen zugelassen und wird auch zum Verkleben von Reinraumfiltern verwendet. Technomelt AS 5115 ist bis 100 °C einsetzbar und überzeugt durch sehr gute Pilz- bzw. Bakterienresistenz gemäß ISO 846. Der Aufwand für Reinigungs- und Desinfektionsarbeiten an den Filterelementen und Apparaten wird dadurch entsprechend verringert. Darüber hinaus ist der Schmelzklebstoff schnell schmelzend und schnell abbindend und zeigt nach dem Abkühlen einen geringen Schrumpf.
Filterkleben ohne Fädenziehen erhöht die Prozessgeschwindigkeit
Bei Temperaturen unter 140 °C neigen Klebstoffe dazu, Fäden zu ziehen, so dass Filter-Elemente verschmutzen und Maschinenteile innerhalb relativ kurzer Intervalle gereinigt werden müssen. Das führt zu verlängerten Prozess- und Durchlaufzeiten, welche im Ergebnis auch zu erhöhten Prozesskosten führen. Mit dem Schmelzklebstoff Technomelt AS 5115 hat Henkel eine Lösung entwickelt, die beim Kleben von Filtern keine Fäden mehr zieht. Die Prozessgeschwindigkeit kann dadurch deutlich erhöht werden. So erfüllt Technomelt AS 5115 die von Filterherstellern geforderte Fertigungseffizienz bei gleichzeitiger Einhaltung der Qualitätsanforderungen.