Vor dem Hintergrund der fundamentalen Veränderung der außen- und sicherheitspolitischen Situation in Europa fordert kunststoffland NRW eine Nachbesserung des Entlastungspakets bei den Energiepreisen insbesondere für Industrieunternehmen. „Von den kürzlich vor allem wegen der hohen Energiepreise beschlossenen Entlastungsschritten – etwa dem Wegfall der EEG-Umlage schon in diesem Jahr, der Erhöhung des Arbeitnehmerpauschbetrags, der Erhöhung des Grundfreibetrages, der Anhebung der Pendlerpauschale oder der Einmalzahlung eines Heizkostenzuschusses profitiert die Industrie neben der Fortschreibung der schon beschlossenen Corona Maßnahmen genau von einer Maßnahme, nämlich dem zeitnahen Wegfall der EEG-Umlage,“ so Ron Brinitzer, Geschäftsführer von kunststoffland NRW.
Das Paket sei als Entlastung für Energieverbraucher geschnürt worden, so Brinitzer weiter, aber einer der größten Verbraucher, nämlich der Industriesektor, finde damit kaum Berücksichtigung. Auch in der derzeitigen Diskussion findet die Industrie kaum statt.
Deshalb fordert der Verband gerade vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Veränderungen bei den derzeit diskutierten Maßnahmen die Industrie zu berücksichtigen. Kurzfristig sei eine Senkung der Strom- und Gassteuer auf den europäischen Mindestsatz notwendig. Zudem erinnert der Verband an den nach Ansicht der Kohlekommission erforderlichen Zuschuss von mindestens zwei Milliarden Euro pro Jahr zur Senkung der Netzentgelte, der nun kommen muss. Gerade viele mittelständische Unternehmen der Kunststoffindustrie befinden sich derzeit in einer Sandwichposition.
Langfristig erwartet der Verband keine Preissenkungen, sondern eher das Gegenteil. „Wir brauchen ein Konzept, mit dem die kontinuierliche Versorgung der Industrie mit konkurrenzfähigen Energiepreisen sichergestellt werden kann – dabei gehören alle Optionen auf den Tisch“, fordert Brinitzer.