Beim Anfahren einer Extrusionsanlage und bei Produktwechseln waren bisher viele manuelle Einstellungen an Feedblock oder Düse nötig. Deshalb hat Reifenhäuser eine Automatisierungsoption entwickelt, mit der Hersteller ihre Gutproduktion maximieren und Ressourcen effizient nutzen: Dank PAM (präzise, autonom, mechatronisch) lassen sich Feedblock und Düse automatisiert und mechatronisch verstellen – präzise gesteuert über das Bedienpanel der Anlage.
Verfügbar ist PAM für Coextrusionsadaptoren des Typs Pro von Reifenhäuser sowie für unterschiedliche Düsen-Typen. PAM ist optional für neue Feedblöcke und Düsen erhältlich, lässt sich aber auch bei Bestandsanlagen nachrüsten.
So funktioniert PAM beim Coextrusionsadaptor Pro
Der Coextrusionsadaptor Pro ist das einzige Coextrusionssystem auf dem Markt, dass die Profilierung der einzelnen Schichten bei laufender Anlage ermöglicht. Anders als bei konventionellen Lösungen müssen dafür im Adapter befindliche Elemente nicht zeitaufwändig ausgebaut, bearbeitet und wieder eingebaut werden. Stattdessen lassen sich die Profiler flexibel während des Betriebs einzeln oder gemeinsam über eine Zentralverstellung steuern. „Die PAM-Option geht noch einen Schritt weiter“, sagt Hanna Dornbusch, Anwendungstechnikerin bei Reifenhäuser Cast Sheet Coating. PAM automatisiert die Einstellung der Schichtverteilung und vereinfacht Anpassungen und Optimierungen durch eine integrierte Rezeptverwaltung.
Mit der PAM-Option nimmt ein automatisierter Schrauber die Einstellungen basierend auf einer gespeicherten Rezeptur vor. Die Programmierung und Bedienung erfolgt über die klassische Anlagen-HMI, die dem Bediener virtuell darstellt, welche Öffnungsspalten sich gerade im Feedblock ergeben. Damit ist der Bediener in der Lage, die einzelnen Profiler auf 0,01 mm genau anzusteuern und zu verstellen. „Im Vergleich zur manuellen Einstellung durch einen Maschinenbediener spart die Automatisierung – abhängig von der Anzahl der umzustellenden Profiler – circa eine halbe Stunde Umstellzeit“, sagt Dornbusch.
Die PAM-Option für den Coextrusionsadaptor Pro lohnt sich vor allem für Hersteller von Folien mit vielen Schichten. „Bei einfachen 3-Schicht-Verbunden ist der Feedblock mit ein paar Handgriffen eingestellt, bei elf Schichten wie etwa bei Barriereverbunden müssen unter Umständen 70 Profiler angepasst werden“, erläutert Tim Bänsch, Produktmanager bei Reifenhäuser Extrusion Systems. Auch bei Produkten mit hohen Anforderungen an die Schichtverteilungen bringt das automatisierte System Vorteile.