Schematische Darstellung eines Fördersystems |
Bei der pneumatischen Förderung in der Kunststoffindustrie ist zwischen Druck- und Vakuumfördersystemen zu unterscheiden. Auch eine Kombination aus beiden Systemen lässt sich umsetzen, wie es beispielsweise bei Venturi-Fördergeräten der Fall ist. Das gebräuchlichste Förderprinzip in der Kunststoffindustrie ist die Vakuumförderung, auch Saugförderung genannt. Mit einem Vakuumerzeuger (E) wird zentral oder dezentral ein Vakuum erzeugt. Damit wird an der Materialaufgabe (Saugrohr, Sauglanze) Material angesaugt (C) und zum Fördergerät (B) transportiert. Dort wird die Vakuumluft vom Material separiert (A). Die Vakuumluft gelangt anschließend über einen Filter (D) zum Vakuumerzeuger (E) und dann zurück in die Umgebung.
Die Vakuumförderung wird sowohl bei Einzelgeräten wie auch bei komplexen Fördersystemen eingesetzt. Durch die Flexibilität des Systems lassen sich auch Anlagen mit zahlreichen Verarbeitungsmaschinen und verschiedenen Materialen effektiv beschicken.
Bei der Druckförderung wird das Fördergut mit Druckluft von der Materialaufgabe zum Ziel gefördert. Das Material muss dabei in die unter Druck stehende Förderleitung eingeschleust werden, was eine spezielle Einspeisung erforderlich macht. Ermöglicht wird dies meist mit Hilfe von Zellenradschleusen oder Druckbehältern. Druckförderanlagen kommen in der Regel bei sehr hohen Durchsätzen, schwierigen Materialien und großen Distanzen infrage.
Eine Sonderstellung nehmen die Fördergeräte nach dem Venturiprinzip ein. Mit Hilfe von Druckluft und einer Venturidüse (Giovanni Battista Venturi, italienischer Physiker) wird ein Vakuum erzeugt. Damit wird das Material in die Venturidüse gesaugt und von dort mit der Druckluft an das Ziel gefördert. Genaugenommen arbeitet ein Venturi- Fördergerät deshalb nach dem Saug-Druck-Prinzip. Venturi-Fördergeräte werden meist für kleine bis mittlere Durchsätze eingesetzt. Sie eignen sich aufgrund ihrer kompakten Bauform ideal bei begrenzten Platzverhältnissen.