Leichte Erholung der Kunststoffverpackungsindustrie im 3. Quartal erwartet
Die wirtschaftliche Lage der Kunststoffverpackungsindustrie in Deutschland hat sich im 3. Quartal 2024 leicht verbessert, trotz weiterhin bestehender Herausforderungen. Dies geht aus der aktuellen Konjunkturumfrage der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. hervor, an der 102 Mitgliedsunternehmen teilgenommen haben.
Positive Signale trotz herausforderndem Marktumfeld
Die anhaltende Nachfrageschwäche belastet weiterhin die Umsatzerwartungen: Während 30 Prozent der Unternehmen mit Umsatzrückgängen rechnen, erwarten nur 14 Prozent Steigerungen. Dennoch ist eine positive Tendenz erkennbar: 44 Prozent der Befragten bewerten ihre wirtschaftliche Lage als befriedigend – ein Anstieg um 5 Prozentpunkte. Gleichzeitig sank der Anteil der Unternehmen mit negativer Einschätzung von 60 auf 55 Prozent. Bemerkenswert ist die Situation am Arbeitsmarkt: 80 Prozent der Unternehmen gehen von einem gleichbleibenden Beschäftigungsniveau aus.
Die Exportlage zeigt eine leichte Verbesserung: 13 Prozent der Unternehmen erwarten steigende Exporte, während nur noch 24 Prozent (zuvor 29 Prozent) von einer sinkenden Auslandsnachfrage ausgehen. Die Ertragslage bleibt angespannt, verbessert sich aber leicht, da der Anteil der Unternehmen, die einen Ertragsrückgang erwarten, um 8 Prozentpunkte auf 49 Prozent gesunken ist.
IK-Mitglieder sind bei Rohstoffbeschaffung mehrheitlich bereits international ausgerichtet
Eine jüngste aktuelle IK-Umfrage zu den Auswirkungen sich verändernder europäischer Produktionskapazitäten zeigt, dass die Rohstoffverfügbarkeit aktuell von 59 Prozent der befragten Mitgliedsunternehmen als „gut“ und von 17 Prozent sogar als „sehr gut“ bewertet wird. Allerdings befürchten Mitgliedsunternehmen zukünftig Engpässe insbesondere bei den Kunststoffen PP (47 Prozent), HDPE (33 Prozent) und LDPE (30 Prozent). Mit Ausblick auf Q3 wird die Rohstoffverfügbarkeit von 83 Prozent der Unternehmen als gleichbleibend eingestuft. Nur noch 9 Prozent der Unternehmen erwarten eine schlechtere Rohstoffverfügbarkeit – dies entspricht einem Rückgang von 15 Prozentpunkten.
Dr. Martin Engelmann, IK-Hauptgeschäftsführer |
Erklärt werden kann die derzeit positive Lage der Rohstoffverfügbarkeit u.a. durch die anhaltende Nachfrageschwäche. Zudem haben angesichts der eingeschränkten Kapazitäten von Cracker-Anlagen in Europa viele IK-Mitgliedsunternehmen ihre Strategien zur Rohstoffbeschaffung neu ausgerichtet bzw. angepasst. So setzten bereits 62 Prozent der Unternehmen auf eine diversifizierte Lieferantenbasis, insbesondere mit Fokus auf das europäische Ausland. Darüber hinaus setzen 50 Prozent der befragten Mitgliedsunternehmen auf Investitionen in das Recycling und den verstärkten Einsatz von Rezyklaten.
„Unsere Umfrage zeigt, dass die Branche trotz der wirtschaftspolitischen Herausforderungen Wege zur Anpassung findet“, erklärt Dr. Martin Engelmann, Hauptgeschäftsführer der IK. „Die Unternehmen haben Maßnahmen ergriffen, um Risiken zu minimieren und damit die Versorgungssicherheit zu fördern,“ so Dr. Martin Engelmann, IK-Hauptgeschäftsführer