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VdMi: Position zur Kunststoff-Strategie der EU-Kommission

VdMi: Position zur Kunststoff-Strategie der EU-Kommission

Artikel

Im Januar 2018 hat die EU-Kommission ihre EU-Kunststoffstrategie vorgestellt. Das Ziel der geplanten Maßnahmen ist Abfälle zu reduzieren, das Recycling zu stärken und insbesondere die Meere zu schützen.

Kunststoffmaterialien haben sich in den vergangenen 50 Jahren weltweit verbreitet. Sie sind universell einsetzbare Materialien mit stetig erweiternden Anwendungen. Sie ermöglichen kosteneffektive Lösungen und zeichnen sich durch nahezu beliebige Formbarkeit, niedriges Gewicht, hohe Stabilität und Langzeitbeständigkeit aus. Die breite Anwendung und der sorglose Umgang haben sich zu einem Umweltproblem entwickelt.

Die polymeren und ölbasierten Materialien sammeln sich zu Lande und zu Wasser. Bevor eine Plastikflasche verrottet, vergehen mehrere hundert Jahre. Wir sind uns alle einig: Kunststoffabfälle haben in der Natur nichts zu suchen. Dies gilt es in Zukunft zu verhindern.

Der Masterbatch Verband begrüßt deshalb die Initiative der EU und die angestoßene Diskussion hinsichtlich der Verwertungs- und Recyclinganforderungen. Gleichwohl muss einer pauschalen Stigmatisierung von Kunststoffen bzw. Kunststoffartikeln widersprochen werden.

Stichwort „Wegwerfartikel": Exakt die Überlegungen zur Nachhaltigkeit führen zur Auswahl einer Kunststoffverpackung anstelle eines deutlich schwereren Glasbehälters. Waren müssen transportiert werden, dabei wird Kohlendioxid freigesetzt, zum Reinigen wird wertvolles Trinkwasser verbraucht. Argumente, die bedacht werden müssen und die darauf hinweisen, dass flexible Lösungen erforderlich sind.

Der Masterbatch Verband setzt auf das Konzept der zirkulären Wirtschaft

Der Verband unterstützt die Zielsetzung zur Vermeidung der Freisetzung von Kunststoffartikeln in die Umwelt mit folgenden Argumenten:

  • Kunststoffe sind vielfältig wiederverwertbar und stellen somit einen Musterfall für die Kreislaufwirtschaft dar. Die Überführung der Wertschöpfungskette Kunststoffe in ein Kreislaufsystem ist technisch bereits heute vollständig realisierbar, wenngleich die dafür notwendigen Kapazitäten noch aufgebaut werden müssen.
  • Nicht oder nicht mehr rezyklierbare Kunststoffe sind Energieträger. Damit lassen sich primäre Energieträger ersetzen und die Prozessprodukte inklusive des anfallenden CO2 lassen sich wiederverwerten. Die energetische Rezyklierung muss wegen der technisch möglichen CO2-Regeneration zu Methan neu bewertet werden.

Wie kommen wir weg von Einwegkunststoffen?

Der Ansatz, die am meisten gefundenen Gegenstände in der Umwelt zu betrachten, ist nachvollziehbar. Aber sinnvolle Verwendungen von Einwegkunststoff, z.B. Medizinprodukte, müssen von Wegwerfartikeln abgegrenzt werden. Die Kommission sollte gemeinsam mit den betroffenen Verbänden und Herstellern Vorgaben für Materialien im Bereich Einwegkunststoff erarbeiten. Geordnete Stoffströme sind die Basis für praktikable Recyclingkonzepte.

Abkehr von designbedingten Wegwerfartikeln: Der Verband plädiert für einheitliche Materialkriterien bei Einwegartikeln, um eine optimale Kreislauffähigkeit zu erreichen. Die Kriterien  müssen die Materialeigenschaften regeln und dürfen nicht einzelne Materialien pauschal ausschließen. Wenn Kunststoffe die Kriterien erfüllen, muss es auch erlaubt sein, sie einzusetzen.

Verbraucher: Es ist der Mensch und nicht das Material, welches die Umwelt verschmutzt. Die Wegwerfmentalität hat viele Ursachen – Unkenntnis ist eine davon. Verbraucheraufklärung und Sensibilisierungsmaßnahmen müssen - notfalls mit Sanktionen - ein Umdenken einleiten, denn auch der Verbraucher hat eine Verantwortung.

Staatliche Vorgaben und Anreize: Richtlinien zur Behandlung von Kunststoffabfällen, die in allen Mitgliedsstaaten umgesetzt werden. Designvorgaben in Bezug auf die Art der Verwendung und der Rückführung in das Material-Kreislaufsystem sollten entwickelt werden. Gleichzeitig sollte die Rohstoffindustrie der polymeren Wertschöpfungskette ermutigt werden, innovative Ansätze zur Marktreife zu bringen, z. B. bioabbaubare Materialien.

Wie lässt sich Recycling vereinfachen?

Recycling ist ein integraler Prozess in der Kreislaufwirtschaft. Um Recycling zukünftig effizienter zu gestalten, sind unterschiedliche Ansätze denkbar:

  • Mit der Regelung von kurzlebigen, großvolumigen Produkten, wie Getränkeflaschen, Körperpflegeprodukten oder Lebensmittelverpackungen, sollte begonnen werden. Diese Waren benötigen geordnete Stoffströme. Der kombinierte Kreislauf aus hochreiner Erstverwendung und niedrigere Reinheitsanforderungen in der Folgeanwendung muss konsequent umgesetzt werden. Die letzte Stufe sollte die energetische Verwertung bilden.
  • Die Aufbereitungskosten in stofflichen Recyclingsystemen sind ein kritischer Punkt. Je höher die Recyclingraten, desto niedriger der Verbrauch an Neuware, desto niedriger der Preis für Neuware, da die Produktionskapazitäten existieren.

Das energetische Recycling benötigt eine wesentlich einfachere Infrastruktur als das stoffliche Recycling. Die Aufwände für Sortierung und Aufbereitung sind erheblich geringer als beim stofflichen Recycling.

Spezialisierte Verbrennungsanlagen für Kunststoffe würden darüber hinaus die Möglichkeit eröffnen, die mineralischen Rohstoffe und die Metalle im Kunststoff zurückzugewinnen. Dazu gehören auch wertvolle Metalle wie Kobalt, Nickel, Chrom oder Vanadium.

Wie können wir verhindern, dass Kunststoff da landet, wo er nicht hingehört?

Pfandsysteme für Kunststoffverpackungen sollten da eingeführt werden, wo sie technisch und logistisch vertretbar sind. Für nicht pfandfähige Kunststoffartikel könnte in zukünftigen Kreislaufsystemen ein Teil des Brennwerts des Materials vergütet werden. Auf diese Weise würden aus Kunststoffabfällen Wertstoffe mit einem Marktwert. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft wäre der Kunststoffabfall der Haushalte der Brennstoff von Müllverbrennungsanlagen, Stromkraftwerken oder Hochöfen.

Über VdMi

Der 1998 gegründete Masterbatch Verband ist die Interessenvertretung der deutschen Hersteller von Farb- und Additiv-Masterbatches. Er ist eine Fachabteilung des Verbandes der Mineralfarbenindustrie e. V. (VdMi) und hat derzeit 21 Mitglieder.

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