Die Herstellung hochwertiger Blasfolie ist keine leichte Aufgabe. Die Folienblase reagiert empfindlich auf wechselnde Prozessbedingungen, und schon geringe Änderungen der Temperatur, der Viskosität und insbesondere des Drucks können sich negativ auswirken. Die aktuell genutzten Filter bieten die nötige Prozessstabilität und liefern saubere, homogene Schmelze für eine hochwertige Blasfolie - vorausgesetzt, es wird nur Neuware verwendet.
Doch das wird nicht mehr lange der Fall sein. Der gesellschaftliche Ruf nach mehr Nachhaltigkeit in der Kunststoffindustrie hat zu neuen Gesetzen und Vorschriften geführt. Herstellern drohen hohe Steuern und Strafen, wenn sie den Einsatz von Recyclingmaterial nicht deutlich erhöhen. Die Zugabe von Rezyklaten ist jedoch ein zusätzlicher Störfaktor in einem ohnehin schon heiklen Prozess. Die Verunreinigungen können je nach Art und Größe von optischen Mängeln bis hin zu einem Riss der Folienblase mit der Konsequenz des Anlagenstillstands führen.
"Die Umstellung von reiner Neuware auf die Verwendung von recyceltem Material ist gewaltig, und es braucht neue, innovative Technologien, um diesen Wechsel zu managen. Aber wir mögen Herausforderungen", sagt Christian Schroeder, Global Segment Manager bei Nordson. "Basierend auf unserer einzigartigen Rückspültechnologie haben wir einen Schmelzefilter entwickelt, der es den Kunden ermöglicht, Recyclingmaterial zu verwenden, gleichzeitig den Prozess stabil zu halten und eine gewohnt hohe Endproduktqualität zu erzielen.“
Rentabilitätssteigerung durch Rückspülung
"Schmelzefilter ohne Rückspülfunktion stoßen bei der Verarbeitung von Recyclingmaterial an ihre Grenzen. Der Verschmutzungsgrad ist hoch, und die Siebe setzen sich schnell zu", erklärt Stefan Woestmann, Prozessspezialist. "Siebe sind teuer, und der Wechsel ist zeitaufwändig. Durch die Rückspülung werden die Siebe immer wieder von Verunreinigungen und Ablagerungen befreit, so dass die Hersteller weniger Filterelemente benötigen und die Bediener weniger Siebwechsel vornehmen müssen."
Um den hohen Prozessdrücken in der Blasfolienproduktion gerecht zu werden, hat Nordson einige Änderungen an seiner bewährten Rückspültechnologie vorgenommen und zum Patent angemeldet. „Uns war es wichtig, auch unter erschwerten Bedingungen druckkonstant zu bleiben und so eine hohe Folienqualität zu gewährleisten“, berichtet Stefan Wöstmann.
Mit hohem Druck umgehen
Um eine Blasfolienanlage erfolgreich zu betrieben ist Druckkonstanz essenziell und deshalb ist es in diesem Hochdruckbereich noch wichtiger durch intelligente Lösungen Druckschwankungen zu vermeiden. Jeder Siebwechsel ist ein sensibler Schritt im Filtrationsprozess da die die leere Kavität nach dem Wechsel wieder mit Schmelze gefüllt werden muss. Passiert dies zu schnell, sind Druckschwankungen sehr wahrscheinlich. "Das ist bei Blasfolienanlagen ein großes Problem, da die Folie meist sehr dünn ist und empfindlich auf solche Veränderungen reagiert", erklärt Woestmann. "Der BKG® HiCon™ K-SWE-HD/RS ist mit dem patentierten, schmelzedruckgesteuerten Entlüftungsstart ausgestattet, der die Befüllung der Siebkavität nach dem Siebwechsel vollständig automatisiert und somit für maximale Druckkonstanz sorgt. Zudem erfolgt die Befüllung so sensitiv, dass keine Lufteinschlüsse den Prozess und das Endprodukt gefährden. Die Hersteller können sich auf einen stabilen Prozess und eine hohe Qualität der Blasfolie verlassen", erklärt Woestmann.
Die Verarbeitung von recyceltem Material generiert mehr Abfall als die von neuen Polymeren, denn während Rückspülung und Entlüftung wird dem Filter Schmelze entnommen. Der BKG® HiCon™ K-SWE-HD/RS ist so konzipiert, dass dies besonders sauber und wartungsfreundlich passiert. Die Schutzhaube kann vertikal geöffnet werden und ermöglicht dem Bediener den Siebbolzen von allen Seiten zu erreichen, was die Reinigung erleichtert.