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Bei der BiCo-Technologie gelangen zwei Materialien in den Spinnvliesbalken, wo sie zu einer Faser verarbeitet werden. Bild. Reifenhäuser |
Ein Spinnvlies, das auf einer Mono-Anlage produziert wird, basiert auf einem einzigen Rohstoff. Solche Monofasern sind entweder besonders weich, sehr fest oder sie haben eine gute Barrierewirkung. Wer diese Eigenschaften kombinieren, und damit mehr aus seiner Reicofil-Anlage herausholen will, der kann seine Mono-Anlage mit der BiCo-Technologie aufrüsten. Eine derart modernisierte Anlage kombiniert zwei Rohstoffe in einer Faser. Zum Beispiel zwei verschiedene PP-Rohstoffe oder PP und PE.
Da sich verschiedene Materialien bei Wärme und bei Kälte unterschiedlich verhalten, kräuselt sich die Faser bei der Produktion. Sie wird dadurch enorm voluminös, flauschig und dennoch sehr fest. Dabei lassen sich mit der BiCo-Technologie ganz unterschiedliche Faserstrukturen produzieren. So kann etwa der Kern der Faser aus einem günstigeren Material bestehen und der Mantel aus einem hochwertigen (Core/Sheath-Struktur). Bei der sogenannten Side-by-Side-Struktur besteht die Faser je zur Hälfte aus zwei Materialien.
„Den Anlagenbetreibern bietet sich mit der BiCo-Technologie ein ganzes Füllhorn an Möglichkeiten“, weiß Viktoria Kaiser, Head of Services bei Reicofil. „Sie können ihr Produktsortiment beispielsweise um Premiumprodukte erweitern.“ Dazu zählen unter anderem „Extra High Loft“-Produkte, kurz XHL, die ein großes Volumen und gleichzeitig eine enorme Weichheit erfordern. „Die BiCo-Technologie vereint diese Marktanforderungen in einem Vlies“, berichtet Kaiser. „Besonders Hersteller von Hygieneartikeln fragen diese Qualitäten nach.“
Laut Reifenhäuser lohnt sich die Umrüstung auf die BiCo-Technologie für Vliesstoffhersteller in mehreren Fällen:
1. Erschließen neuer Produktgruppen und Märkte
2. Material einsparen
3. Wirtschaftlichkeit erhöhen
Ein Upgrade auf die BiCo-Technologie ist ab der Anlagengeneration Reicofil 3.1 möglich, die seit 1996 auf dem Markt ist. Bei dem Bico Umbau wird auf dem existierenden Spinnvliesbalken der bereits installierten Hauptextrusion eine zweite Nebenextrusion mit Dosierung, Extruder, Siebwechsler, Spinnpumpen und Schmelzeleitung hinzugefügt. Außerdem wird das Mono Breitschlitzwerkzeug gegen ein Bico Werkzeug ausgetauscht.
Partnerschaftliche Beratung und Planung
Eine Anlage wird im Idealfall in einem Zeitraum von wenigen Wochen modernisiert. „Wir wissen, dass Stillstand immer mit Einnahmeausfällen verbunden ist. Deshalb lautet eines unserer Hauptziele, Lösungen zu finden, die im Sinne des Kunden sind“, betont Hakan Yilmaz, Mitarbeiter im Key Account Management bei Reicofil.
Durch die partnerschaftliche Beratung und eine gute Planung, schaffen es die Experten der Reicofil in der Regel, die Ausfallzeit bestmöglich zu limitieren.