![]() |
Herbert Snell. Bild: BVSE |
Das bisher starke Wachstum beim Recycling von HDPE und PP in der EU ist 2023 ins Stocken geraten, wie der aktuelle Bericht von Plastics Recyclers Europe (PRE) zeigt. Darauf weist der bvse-Fachverband Kunststoffrecycling hin.
Man sieht mit Sorge, dass die Recyclingkapazitäten in den rund 300 Anlagen der EU27+3 bei 1,7 Mio. Tonnen HDPE und 1,8 Mio. Tonnen PP stagnieren, so der bvse. Gründe dafür sind eine schwache Nachfrage, ein weltweites Überangebot, hohe Energiepreise, Inflation sowie der Preisdruck durch günstige Importe von Neu- und Recyclingkunststoffen.
Zudem wurden nur 42 % der gesammelten Abfälle recyclingfähig sortiert – eine Schwachstelle, die die ambitionierten Ziele der EU-Verpackungsverordnung gefährdet.
„Zentrale Herausforderungen wie unzureichende Sammlung, unregulierter Import von Kunststoffmaterialien und fehlende Durchsetzungsmaßnahmen behindern weiterhin den Ausbau der Recyclingbranche. Die Kunststoffrecyclingbranche fordert dringend Maßnahmen, um den Druck der aktuellen Marktsituation auf Recycler zu mindern und das Erreichen der europäischen Gesetzesziele zu sichern“, betont Herbert Snell, bvse-Vizepräsident und Vorsitzender der PRE-Arbeitsgruppe HDPE.
Die Verbände fordern daher konsequente Importkontrollen, verpflichtende recyclinggerechte Produktgestaltung, höhere Sammelquoten und den Einsatz moderner Sortiertechnik.